Max Baumgartner
Liebe Geschwister,
warum sind es eigentlich zwölf Stämme und nicht irgendeine andere Anzahl?
Einige Ausleger haben argumentiert, dies hätte mit der Königszeit zu tun. Für jeden Monat des
Jahres wäre ein anderer Stamm Israels für den Unterhalt des Hofes zuständig gewesen. Andere
wiederum sagen, dies sei nun einmal so, weil Jakob, der Stammvater, zwölf Söhne hatte. Ich denke,
diese Erklärungen greifen zu kurz.
Aufgrund der biblischen Texte komme ich zum Schluss, dass die Zahl zwölf neben dem numerischen Wert
auch eine Botschaft beinhaltet. Die Zahl zwölf ist das Produkt aus 3 mal 4.
Nach hebräisch-‐jüdischem Verständnis beinhalten die Zahlen drei und vier je eine spezifische
Botschaft. Siehe auch Zahlen -‐ ihre unterlegte Bedeutung in diesem Forum.
Unterlegte Botschaft
Die Zahl drei steht für sicherlich, ganz gewiss, es besteht kein Zweifel.
Die Zahl vier bedeutet im geographischen Sinne: in alle Himmelsrichtungen oder den ganzen Erdkreis
füllend. Die Zahl zwölf will somit sagen: sicherlich, ganz gewiss in alle Himmelsrichtungen. Das
ganze Land füllend.
Gottes Verheissung an Jakob
"Und siehe, der HERR stand über ihr [der Leiter] und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines
Vaters Abra-ham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und
deiner Nachkommenschaft. Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du
wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin." (Gen.
28,13-‐14).
Gott schenkt Jakob Söhne. Und um seine Verheissung zu unterstreichen, sind es zwölf Söhne. Seine
Nach-‐ kommen werden ganz gewiss das ganze Land füllen (in alle vier Himmelsrichtungen).
Die Anordnung um die Stiftshütte (Lagerordnung)
Die Lagerordnung nimmt diese Verheissung auf und macht sie sichtbar (Num. 2). Im Norden, Osten,
Süden und Westen lagern je drei Stämme.
Die Anzahl bleibt, die Namen ändern
Die Namen der Stämme können ändern. Dies hat m.E. geistliche Gründe. Es werden in den Aufzählungen
stets zwölf Stämme genannt. Vergleiche dazu die Namenslisten in Gen. 49; Ex. 2; Num. 13; Num. 34;
Deut. 27; Deut. 33; Offb. 7. Mehr dazu findet man -‐ auch geistlich -‐ in der Serie über die
einzelnen Stämme auf diesem Forum.
Schlussfolgerung
Die Zahl zwölf für die Stämme Israels unterstreicht zugleich, dass Gott zu seiner Verheissung
steht.
PS. Vielleicht ergeht es euch wie mir. Je mehr ich über Gottes Wort nachdenke, desto mehr stelle
ich fest: kein Wort steht einfach so da. Ich begreife immer mehr die grosse Ehrfurcht, die das
jüdische Volk der Torah und den Propheten entgegenbringt.
1
Stamm Ruben
Abstammung und Name
Ruben ist der erstgeborene Sohn Jakobs. Seine Mutter ist Lea. Jakob aber liebte Rahel mehr als Lea.
Deshalb sprach Lea bei der Geburt Rubens: „Ja, der HERR hat mein Elend angesehen. Denn jetzt wird
mein Mann mich lieben.“ (Gen. 29,32).
Bedeutung des Namens Ruben: „Sehet, ein Sohn“ ('ra'ah'-‐ben). Rubens Voll-‐Brüder waren Simeon,
Levi, Juda, Issaschar und Sebulon.
Besiedlungsgebiet
Ruben war ein mittel-‐grosser Stamm unter den zwölf. Bei der Zählung nach Num. 26,7 hatte Ruben
43’730 Männer im Alter von über 20 Jahren.
Er besiedelte die Region östlich des Toten Meeres, südlich des Gebietes von Gad (Gilead). Er hatte
in der Ge-‐ schichte des alten Israels keine herausragende Stellung inne. Als zur Zeit der Richter
die Stämme im Zentrum und Norden des Landes stark bedrängt wurden, hielt sich der Stamm Ruben
vornehm zurück. Er leistete mili-‐ tärisch keine Hilfe (Ri. 4 und 5). Dies kommt im Lied der
Debora zum Ausdruck (Ri. 5).
Im Lied der Debora heisst es: „Warum bliebst du zwischen den Hürden, das Flötenspiel bei den Herden
zu hören? An den Bächen Rubens waren grossartige Beratungen des Herzens.“ (Ri. 5,16).
Im Verlauf der Geschichte hat die Bedeutung des Stammes Ruben stetig abgenommen. Sein Gebiet war
auch schwierig zu verteidigen. Im Süden stellten die Moabiter eine stete Gefahr dar. Die östliche
Flanke war eine
„offene“ Grenze gegen Arabien hin. Im Norden siedelte der grosse Stamm Gad. Die Grenzziehung
zwischen Gad und Ruben wechselte mehrmals und war überlappend. Ruben lief Gefahr, aufgerieben zu
werden. Er war unter den ersten Stämmen, die von den Assyrern deportiert wurden (ca. 733 v. Chr.).
Der Stamm Ruben, obwohl Erstgeborener, lief Gefahr, eliminiert zu werden. Mose sah diese
Entwicklung vo-‐ raus. Er bat deshalb in seinem Segen, dass der Stamm nicht untergehe. Es möge
auch weiterhin eine zählbare Menge Rubeniten geben (Deut. 33,6).
Segen Mose (Deut. 33,6):
„Ruben lebe und sterbe nicht, und seiner Männer sei eine Zahl!“
Geistliche Aspekte
Der Segen Jakobs (Gen. 49,3-‐4) bringt den geistlichen Aspekt auf den Punkt.
Segen Jakobs (Gen. 49,3-‐4)
„Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke [sexuelle
Manneskraft]! Vorzug an Hoheit und Vorzug an Macht!
Überwallend wie die Wasser, sollst du keinen Vorzug haben, denn du hast das Lager deines Vaters
bestiegen; da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen!“
Der Segen Jakobs hat drei Teile:
a. Erinnerung an die ursprüngliche Berufung Rubens als Erstgeborener
b. Die ungestüme, sexuelle Leidenschaft von Ruben (wie kochendes Wasser).
c. Die Wegnahme des Erstgeburtsrechts.
Erstgeburtsrecht
Der Erstgeborene trägt eine grosse Verantwortung. Auch als Vorbild. Das Erstgeburtsrecht beinhaltet
folgende
2
Rechte und Pflichten nach jüdischer Tradition:
a. Führerschaft und Beschützerrolle gegenüber seinen Geschwistern (Brüder und Schwestern).
b. Übernahme der Führerschaft über das gesamte Haus (Familie oder Sippe) beim Tode des Vaters.
c. Doppelt so grosser Erbanteil wie jeder einzelne der übrigen Brüder.
Führerschaft
Die Führerschaft gilt sowohl für geistliche als auch für zivile Belange. Am besten kann diese
Doppelfunktion wohl mit den Begriffen Priesterschaft und Königsherrschaft beschrieben werden (vgl.
Offb. 5,10). Ruben hätte dereinst das Haus Israel führen sollen. Als Priester und König.
Teilweise nahm Ruben seine Aufgabe als Beschützer seiner Brüder wahr. Als der Komplott gegen Joseph
ge-‐ schmiedet wurde, versuchte er das Leben Josephs zu retten (Gen. 37). Als Benjamin nach
Ägypten reisen soll-‐ te, war Ruben bereit, seine eigenen Söhne preiszugeben (Gen. 42,37). Aber
seine Berufung als Führer des Hauses Israels konnte er nicht antreten.
Sexuelle Abwege
Als Erwachsener hatte Ruben eine Beziehung mit Bilha, einer Nebenfrau Jakobs. Bilha war die
Dienerin Rahels.
Verlust des Erstgeburtsrechts
Die Affäre mit Bilha kostete Ruben das Erstgeburtsrecht (1. Chr. 5,1-‐2). Der Segen Jakobs bringt
dies zum Aus-‐ druck (Gen. 49,3-‐4). Ruben verlor wegen seiner Affäre mit Bilha alles. Nach den
rabbinischen Kommentaren verlor Ruben jegliche Ansprüche auf Priesterschaft und Königsherrschaft
(Gen. R. 98,5; 99,6).
Priesterschaft
Die Priesterschaft wurde seinem Voll-‐Bruder Levi übertragen.
Königsherrschaft
Die Königsherrschaft ging über Umwege an seinen Voll-‐Bruder Juda.
Land Erbe
Rubens Land Erbe ging an Joseph. Und weil Ruben als Erstgeborener zwei Teile erhalten hätte, wurden
Joseph zwei Gebiete zugesprochen. Für jeden seiner Söhne (Ephraim und Manasse) je ein Gebiet (Gen.
48).
Landsgemeinde in Sichem
Rubens Unfähigkeit als Erstgeborener Vorbild und Führerschaft zu übernehmen, kommt auch bei der
Lands-‐ gemeinde in Sichem zum Ausdruck. Der Stamm Ruben musste sich auf der Bergflanke zum Ebal
aufstellen. Er gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten. Jene sechs
Stämme waren: Ruben, Gad, Aser, Sebulon, Dan, Naphtali. (Deut. 27 und Jos. 8).
Busse
Nach rabbinischer Auslegung bereute Ruben seine Tat und tat Busse. Ruben wird nicht verstossen, so
wie es Dan ergangen ist. Deshalb konnte trotzdem ein Prophet – Hosea – aus seinem Stamm
hervorgehen. Hosea ermahnte das Volk Israel. Auch speziell in Bezug auf Ehebruch (Hos. 4,2).
Versiegelte nach Offb. 7
Der Engel Gottes findet bei Ruben 12’000 Loyale zu Gott und seinem Gesalbten (Offb. 7,5).
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Ruben benannt. Sein Tor befindet sich auf der
Nordseite neben Juda und Levi (Hes. 48,31 und Offb. 21,12). Gott scheint, auch mit Ruben einen
Neuanfang zu machen. Das Tor Rubens befindet sich im Norden und wird an erster Stelle genannt.
3
Schlussbemerkung
Trennung von Priesterschaft und Königsherrschaft
Geistlich gesehen hatte Ruben seine Berufung völlig verfehlt. Dies hatte folgenschwere
Konsequenzen. Die priesterliche und die königliche Führerschaft wurden von Ruben weggenommen. Noch
mehr: Beide Funktionen wurden getrennt. Sach. 4 weist ebenfalls auf diese Trennung hin.
Zusammenführung von geistlicher und ziviler Führerschaft
Erst JESUS, der Gesalbte Gottes, vereinigt wieder beide Führungsaufgaben (Priester und König) in
einer Per-‐ son. Als Melchisedek ist ER sowohl oberster König als auch Hohepriester (siehe Hebr.
7).
Unter SEINER Herrschaft im Millennium werden auch für seine Nachfolger beide Funktionen wieder
zusammengeführt. Sie werden als Priester und Könige in seinem Auftrag mit IHM herrschen.
Offb. 5,9-‐10:
[...] Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet
worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk
und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über
die Erde herrschen!"
4
Stamm Simeon
Abstammung und Name
Simeon ist der zweitgeborene Sohn Jakobs. Seine Mutter ist Lea. Jakob liebte Rahel mehr als Lea.
Darunter litt Lea. Deshalb sprach Lea bei der Geburt Simeons: „Ja, der HERR hat gehört, dass ich
zurückgesetzt bin, so hat er mir auch den [Simeon] gegeben“ (Gen. 29,33).
Der Name Simeon (hebr. shim-‐own) bedeutet hören. Gott hat Leas Not gehört. Die Vollbrüder Simeons
waren Ruben, Levi, Juda, Issaschar und Sebulon. Eine der Vollschwestern war Dina.
Besiedlungsgebiet
Am Ende der Wüstenwanderung umfasste Simeon nur noch 22'200 wehrfähige Männer (Num. 26,14). Simeon
war nun der kleinste Stamm unter den zwölf.
Der Stamm besiedelte die Region von Beer-sheba im Negev. Sein Gebiet war eingebettet im Erbteil
von Juda (Jos 19,1). Der Stamm fühlte sich offensichtlich eng verbunden mit Juda. Denn bei der
Landnahme tat er sich mit seinem Bruder Juda zusammen (Ri. 1,3).
Zur Zeit der Richter fühlte sich Simeon nicht stark verbunden mit den Nordstämmen. Als zu jener
Zeit die Stämme im Zentrum und im Norden des Landes stark bedrängt wurden, hielt sich der Stamm
Simeon zurück. Er leistete militärisch wohl keine Hilfe (Ri. 4 und 5). Denn er wird im Lied der
Debora nicht erwähnt (Ri. 5).
Simeon hat offensichtlich stetig an Bedeutung abgenommen. Nach der Zeit der Könige Hiskia und Josia findet der Stamm kaum mehr Erwähnung in der Geschichtsschreibung.
Es scheint, dass Simeon von Juda aufgesogen wurde. In 2. Chr. 15,9 heisst es: „Und er [König Asa
von Juda] versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremdlinge, die aus Ephraim und Manasse und
aus Simeon bei ihnen lebten; denn in Menge liefen sie aus Israel zu ihm über, als sie sahen, dass
Jehova, sein Gott, mit ihm war.“
Segen Mose (Deut. 33)
Im Segen Mose fehlt Simeon. Weshalb wohl? Es scheint, dass Mose die Auflösung des Stammes
voraussah. Grund war die Bluttat in Sichem. Deshalb erhielt Simeon keinen Segen.
Geistliche Aspekte
Auch bei Simeon gibt es Licht und Schatten. Aber besonders verwerflich war seine blinde Wut gegen
Sichem.
Bluttat in Sichem (Gen. 34,1-‐31)
Jakob und seine Söhne waren auf der Rückreise von Mesopotamien. Als erstes liessen sie sich in der
Nähe von Sichem nieder. Ein Ansässiger der Region mit Namen Sichem fand Gefallen an Dina, der
Vollschwester Sime-‐ ons. Sichem vergewaltigte Dina. Anschliessend wollte er sie heiraten. Simeon
und Levi sannen auf Rache. Mit einer List gelang es den beiden, Sichem und dessen Vaterhaus und die
männlichen Mitbewohner der Stadt zu überwältigen und zu töten. In ihrem Mutwillen lähmten sie auch
männliche Tiere.
Die angewendete List war besonders verwerflich. Denn Simeon und Levi benutzten die Beschneidung für
ihre List. Die Beschneidung ist das Zeichen des Bundes zwischen Gott und Abraham, Isaak und Jakob.
Ihr Vater Jakob verurteilte die Bluttat aufs schärfste.
Weitreichende Konsequenzen
Diese Bluttat hatte weitreichende Folgen. Der Segen Jakobs (Gen. 49,5-‐7) bringt die Konsequenzen
dieser
5
Bluttat auf den Punkt.
Segen Jakobs (Gen. 49,5-‐7)
a. Die Brüder Simeon und Levi, Werkzeuge der Gewalttat sind ihre Waffen.
b. Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer
Versammlung! Denn in ihrem Zorn erschlugen sie den Mann, in ihrem Mutwillen lähmten sie den Stier.
c. Verflucht sei ihr Zorn, weil er so gewalttätig, und ihr Grimm, weil er so grausam ist! Ich werde
sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel.
Der Segen Jakobs hat drei Teile:
a. Simeon und Levi setzten das Schwert (Kriegswaffe) zur Gewalttat ein.
b. Jakob distanziert sich völlig von ihrem Zorn und ihrer Rache. Dies entspricht nicht Gottes
Anweisungen für die Nachkommen Jakobs.
c. Simeon und Levi werden verteilt und zerstreut in Israel.
Erfüllung des Segens Jakobs
Gemäss dem Segen Jakobs erhielt Levi kein Land. Und Simeon wurde ein vergleichsweise kleines Gebiet
zugesprochen. Die Bedeutung des Stammes Simeon nahm stetig ab. Später wurde sein Gebiet von
Juda aufgesogen. Die Simeoniten hatten kein eigenes Stammesgebiet mehr.
Noch mehr Licht und Schatten
Komplott gegen Joseph
Im Komplott gegen Joseph unternahm Simeon – im Gegensatz zu Ruben – nichts, das Leben Josephs zu
retten. Im Gegenteil. Die rabbinische Literatur sieht in Simeon den Anführer im Komplott gegen
Joseph. Er habe Joseph töten wollen. Wahrscheinlich behielt Joseph deshalb den zweitgeborenen
Simeon als Geisel zurück in Ägypten und nicht Ruben (Gen. 42,24). Eigentlich hätte er den
erstgeborenen Sohn Jakobs, Ruben, zurückbehalten müssen. Die rabbinische Literatur berichtet,
dass Simeon später Busse getan habe, über sein Verhalten.
Lagerordnung während der Wüstenwanderung
Während der Wüstenwanderung lagerte Simeon jeweils im Süden der Stiftshütte. Die Reihenfolge von
der Stiftshütte her war: Ruben (am nächsten an der Stiftshütte), dann Simeon und dann Gad. Diese
drei Stämme brachen jeweils als zweite Gruppe auf. Die drei Stämme der Gruppe Juda brachen jeweils
als erste auf.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landgemeinde in Sichem durfte sich der Stamm Simeon auf der Bergflanke des Gerisim
aufstellen. Nach der rabbinischen Literatur hat Simeon später seine Taten bereut und Busse getan.
Deshalb gehörte Simeon wohl zu jenen sechs Stämmen, die Segensworte aussprechen durften. Jene sechs
Stämme waren: Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Joseph, Benjamin. (Deut. 27 und Jos. 8).
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes findet auch 12’000 Angehörige aus dem Stamm Simeon (Offb. 7,7). Es gibt somit noch
einen Stamm Simeon. Auch wenn der Stamm zerstreut lebte. Und es gibt Loyale zu Gott und seinen
Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Simeon benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Süden ne-‐ ben Issaschar und Sebulon (Hes. 48,33 und Offb. 21,12). Gegenüber im Norden befinden
sich die Tore von Ruben, Juda und Levi, der anderen drei Söhne von Lea.
Paulus schreibt in Röm. 11,1: „Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstossen? Das ist
ausgeschlossen!“
6
Stamm Levi
Die Geschichte des Stammes Levi ist ebenfalls ganz speziell. Obwohl Levi an der Bluttat in Sichem
beteiligt war, hat ihn Gott zu einer besonderen Aufgabe berufen: Priesterdienst im Heiligtum und
Wächteramt über das Gesetz. Zu Levi gäbe sehr viel zu berichten. Ich betone bewusst die etwas
weniger bekannten Dinge.
Abstammung
Levi ist der dritte Sohn Jakobs. Seine Mutter ist Lea. Jakob liebte Rahel mehr als Lea. Die
Beziehung zwischen Jakob und Lea hatte sich nicht gebessert. Auch nicht nach zwei Söhnen, die sie
Jakob geschenkt hatte. Deshalb sprach Lea bei der Geburt des dritten Sohnes: Diesmal endlich wird
sich mein Mann an mich anschliessen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Deshalb gab man ihm den
Namen Levi (Gen. 29,34).
Name
Der Name Levi bedeutet anschliessen oder zusammenbringen. Eine tiefsinnige Deutung dieses Namens
macht die rabbinische Literatur: Levi bringt die Söhne mit ihrem Himmlischen Vater zusammen (durch
ihren Priesterdienst).
Die Vollbrüder Levis waren Ruben, Simeon, Juda, Issaschar und Sebulon.
Sechs Söhne von Lea
Lea schenkte Jakob sechs Söhne. Warum waren es gerade sechs Söhne und nicht fünf oder sieben?
Lea war durch Labans Winkelzug Jakobs Frau geworden. Diese Handlung entsprang den Berechnungen und
Gedanken des gefallenen Menschen. Die Zahl sechs präsentiert -‐ neben dem numerischen Wert -‐
Zustände oder Handlungen in dieser gefallenen Welt und Zeit. Mehr zur Zahl sechs siehe im Beitrag
Zahlen in diesem Forum.
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung umfasste Levi nur 23,000 männliche Angehörige (Num. 26,62). Dabei
zählte man alle männlichen Angehörigen ab dem Alter von einem Monat. Bei den anderen Stämmen hatte
man die wehrfähigen Männer gezählt. Weshalb diese unterschiedliche Vorgehensweise bei der Zählung?
Levi soll offensichtlich nicht an Kampfhandlungen teilnehmen. Priesterdienst und
Kampfhandlungen sollen nicht vermengt werden.
Besiedlungsgebiet
Der Stamm Levi erhielt kein Stammesgebiet. In Jos. 13,14 heisst es: Nur dem Stamm Levi gab er kein
Erbteil. Die Feueropfer des HERRN, des Gottes Israels, sind sein Erbteil, wie er [Mose] ihm gesagt
hatte (siehe auch Deut. 18,1). Stattdessen wurden den Stammesangehörigen Levis Städte und
Weideplätze unter den übrigen Stämmen zugewiesen (Jos. 21). Der Stamm Levi lebte zerstreut unter
den anderen Stämmen. Der Grund dafür wird weiter unten bei den geistlichen Aspekten erörtert.
Als sich das Nordreich vom Südreich abspaltete (um 930 v.Chr.), emigrierten viele Leviten in das
Südreich Juda (2. Chr. 11, 13-‐14).
Aufgaben des Stammes Levi
Der Segen Mose bringt die Bestimmung Levis zum Ausdruck: Priesterdienst im Heiligtum und Wächteramt
über das Gesetz.
Segen Mose (Deut. 33,8-‐11)
a. Deine Tummim und deine Urim sind für den Mann, der Dir treu ist, den Du versucht hast bei Massa,
mit dem Du gestritten hast bei dem Wasser von Meriba, der von seinem Vater und von seiner Mutter
sagte: 'Ich
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habe ihn nicht gesehen!', und der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wusste.
Denn sie haben Dein Wort beachtet, und Deinen Bund bewahren sie.
b. Sie lehren Jakob deine Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk vor
deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar.
c. Segne, HERR, seine Kraft, und das Werk seiner Hände lass Dir gefallen! Zerschmettere die Hüften
derer, die sich gegen ihn erheben, und seiner Hasser, dass sie nicht mehr aufstehen!
Der Segen Mose hat drei Teile:
a. Levi hatte auf der Wüstenwanderung dreimal bewiesen, dass auf ihn Verlass war. Gott konnte sich
auf ihn verlassen. Levi haderte nicht mit Gott bei Massa und Meriba (Ex. 17,1-‐7;Num. 20,1-‐14).
Er stellte sich auf die Seite Gottes im Anschluss an die Sünde mit dem goldenen Kalb. Er vollzog
das Gericht selbst gegen eigene Verwandte (Ex. 32,26).
b. Aufgaben des Stammes Levi.
c. Sein geistlicher Beruf soll gesegnet sein. Er soll sich nicht selbst verteidigen müssen. Gott
wird für den Stamm Levi streiten.
Tummim und Urim
Damit weist Mose auf das Amt der Hohepriester hin. Tummim und Urim gehörten zur Ausstattung des
Hohe-‐ priesters (Ex. 28,15-‐30). Es handelte sich um Lossteine. Der Hohepriester trug sie in
einer speziellen Tasche auf der Brust. Man benutzte diese Lossteine u.a. für schwierige Entscheide
(1. Sam. 28,6) bzw. für die Wahrheits-‐ findung (1. Sam. 14,41-‐42).
Tummim (hebr.) leitet sich ab von Vollständigkeit(en), Vollkommenheit(en). Es steht für vollkommene
Wahr-‐ heit oder unschuldig.
Urim (hebr.) leitet sich ab von Licht(er). Es steht für Licht in eine Sache bringen oder
schuldig-‐sein.
Auf der oben erwähnten Brusttasche waren zwölf (Edel)steine eingenäht. Jeder dieser Steine trug den
Namen eines Stammes. Später in der Geschichte trug der Hohepriester stattdessen nur noch eine
Platte auf der Brust. In diese Platte waren zwölf Steine eingelassen, für jeden Stamm ein Stein.
Aaron und seine Nachkommen
Aaron und seine Nachkommen werden als Priester berufen. Aus ihrer Mitte kommen auch die
Hohenpriester. Aaron war der erste Hohepriester.
Ex. 28,1
„Du aber lass deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm aus der Mitte der Söhne Israel zu dir
herantreten, damit er mir den Priesterdienst ausübt, Aaron [und mit ihm] Nadab und Abihu, Eleasar
und Itamar, die Söhne Aarons.“
Übrige Nachkommen Levis
Die übrigen Nachkommen Levis wurden Diener und Gehilfen. Sie waren den Priestern unterstellt. Sie
dienten unter anderem in folgenden Funktionen:
-‐ Bewachung des Heiligtums
-‐ Sänger und Musiker
-‐ Verwaltungsbeamte, Schreiber
-‐ Richter
Der Zehnte
Die Nachkommen Levis erhielten den Zehnten für ihren Lebensunterhalt. Das heisst, den zehnten Teil
von allem, was erzeugt und produziert wurde. Weshalb aber der zehnte Teil? Weshalb nicht einen
Zwölftel? Ich denke, der Schlüssel ist bei der unterlegten Bedeutung der Zahl zehn zu finden. Die
Zahl zehn repräsentiert Alle (siehe Zahlen in diesem Forum). Neben dem numerischen Wert bedeutet
der Zehnte somit: Von allem einen repräsentativen Anteil.
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Bluttat zu Sichem
Geistliche Aspekte
Eigentlich beginnt die Geschichte Levis ganz schlecht. Zusammen mit seinem Bruder Simeon rächt Levi
die Vergewaltigung ihrer Schwester Dina in Sichem (Gen. 34,1-‐31). Ihr Vater Jakob verurteilt
diese Bluttat aufs schärfste. Die Bluttat hat weit reichende Konsequenzen. Der Segen Jakobs (Gen.
49,5-‐7) bringt die Konse-‐ quenzen auf den Punkt.
Segen Jakobs (Gen. 49,5-‐7)
a. Die Brüder Simeon und Levi, Werkzeuge der Gewalttat sind ihre Waffen.
b. Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer
Versammlung! Denn in ihrem Zorn erschlugen sie den Mann, in ihrem Mutwillen lähmten sie den Stier.
c. Verflucht sei ihr Zorn, weil er so gewalttätig, und ihr Grimm, weil er so grausam ist! Ich werde
sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel.
Der Segen Jakobs hat drei Teile:
a. Levi und Simeon setzten das Schwert (Kriegswaffe) zur Gewalttat ein.
b. Jakob distanziert sich völlig von ihrem Zorn und ihrer Rache. Dies entspricht nicht Gottes
Anweisungen für die Nachkommen Jakobs.
c. Levi und Simeon werden verteilt und zerstreut in Israel.
Erfüllung des Segens Jakobs
Gemäss dem Segen Jakobs wurde Levi kein Gebiet zugesprochen. Die Angehörigen des Stammes Levi
lebten verstreut unter den anderen Stämmen.
Zerstreuung als Schutz
Vielleicht hat Gott den Stamm Levi zu dessen eigenem Schutz zerstreut unter die übrigen Stämme. Mit
dieser Massnahme wurde verhindert, dass er eigenmächtig einen Krieg anfangen konnte. Und dabei das
Risiko lief, von einem stärkeren Gegner ausgelöscht zu werden.
Ausgewählte Nachkommen Levis
Mose
Der herausragendste Nachkomme Levis war wohl Mose. Obwohl auch er am Anfang glaubte, er müsste das
Gericht in die eigenen Hände nehmen. Er erschlug einen Ägypter. Mose handelte in ähnlicher Weise
wie sein Urahne Levi in Sichem. Doch anschliessend wurde Mose zum Mann Gottes.
Söhne Korahs
Sie verfassten etliche Psalmen.
Asaph
Asaph war ein herausragender Musiker und Sänger zur Zeit Davids. Noch mehr: er war auch Dichter und
Pro-‐ phet. Auch seine Nachkommen taten sich als Musiker und Psalmschreiber hervor.
Johannes der Eintaucher
Auch Johannes der Eintaucher (Täufer) war ein Levit. Er bereitete den Weg für den HERRN. (Ich
bevorzuge den Begriff eintauchen. Dies kommt der Handlung näher. Das griechische Verb baptizo
bedeutet eintauchen.)
9
Barnabas von Zypern
Er war ein Levit und stammte von Zypern. Sein eigentlicher Name war Joses. Die Apostel gaben ihm
den aramäischen Beinamen Bar Nadabas (Kurzform: Barnabas). Dieser Beiname umschreibt die
Eigenschaft dieses Mannes. Bar Nadabas bedeutet Sohn der Ermutigung, des Zuspruches (Apg. 4,36).
Lagerordnung während der Wüstenwanderung
Während der Wüstenwanderung lagerte der Stamm Levi jeweils anschliessend an die Abschrankung um die
Stiftshütte Gottes. Auf allen vier Seiten (Num. 1,50-‐53). Diese Nähe zum Heiligtum unterstreicht
ihre Berufung als Priester und Wächter des Gesetzes.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landgemeinde in Sichem durfte sich der Stamm Levi auf der Bergflanke des Gerisim aufstellen.
Levi gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Segensworte aussprechen durften. Jene sechs Stämme waren:
Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Joseph, Benjamin. (Deut. 27 und Jos. 8).
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes findet auch 12’000 Angehörige aus dem Stamm Levi (Offb. 7,7). Es gibt somit noch
einen Stamm Levi. Auch wenn der Stamm zerstreut lebte. Und es gibt Loyale zu Gott und seinen
Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Levi benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Norden neben Juda und Ruben (Hes. 48,31 und Offb. 21,12).
Geistlicher Aspekt:
Die Tore Ruben, Juda und Levi befinden sich nebeneinander. In dieser Reihenfolge. Man kann sagen,
die drei Funktionen Erster, Königsherrschaft und Priesterdienst werden wieder zusammengeführt.
JESUS vereinigt diese drei Rechte in sich. ER ist der Erste der Auferstehung, ER ist der König, ER
ist der Hohepriester.
Schlusswort
Nach den biblischen Berichten endet die spezielle Berufung der Nachkommen Levis. Seine Berufung
endet spätestens mit dem Beginn des Tausenjährigen Friedensreiches. Denn als Priester und Könige
sind nun jene berufen, die an der ersten Auferstehung teilnehmen werden (Offb. 20,6).
Auch danach, auf der neuen Erde, wird den Leviten keine spezielle Aufgabe mehr übertragen. Als
Priester und Könige werden jene dienen, die dazu berufen sind. Nämlich Seine Nachfolger, die im
Buch des Lebens aufge-‐ schrieben sind.
Zum Schluss möchte ich Hebr. 7,11-‐21 zitieren:
„Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum erreicht worden wäre -‐ denn in
Verbindung mit ihm hat das Volk das Gesetz empfangen -‐, welche Notwendigkeit bestand dann noch,
einen anderen Pries-‐ ter nach der Ordnung Melchisedeks aufzustellen und nicht nach der Ordnung
Aarons zu nennen? Denn wenn das Priestertum geändert wird, so findet notwendig auch eine Änderung
des Gesetzes statt. Denn der, von dem dies gesagt wird, gehört zu einem anderen Stamm, aus dem
niemand die Wartung des Altars hatte.
Denn es ist offenbar, dass unser HERR aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in
bezug auf Priester geredet hat. Und es ist noch weit augenscheinlicher, wenn gleich dem Melchisedek
ein anderer Priester aufsteht, der es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots geworden
ist, sondern nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens. Denn ihm wird bezeugt: »Du bist Priester
in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.«
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Denn aufgehoben wird zwar das vorhergehende Gebot seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen -‐
denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht -‐ eingeführt aber eine bessere Hoffnung, durch
die wir uns Gott nahen.
Und wie dies nicht ohne Eidschwur geschah -‐ denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden,
dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: „Der Herr hat geschworen, und es wird ihn
nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit!“
Stamm Juda
Abstammung und Name
Juda ist der viertgeborene Sohn Jakobs. Seine Mutter ist Lea. Bei der Geburt Judas sprach Lea:
„Diesmal will ich den HERRN preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda.“ (Gen. 29,35).
Der Name Juda könnte sich von hebr. Wort jadah, was preisen bedeutet, ableiten. Rabbinische Quellen
deu-‐ ten den Namen Juda (hebr. Jehudah) auch wie folgt. Der Name setze sich zusammen aus Jhwh
(Jahweh) und dem Buchstaben d. Der hebr. Buchstabe d (dalet) hat den Zahlenwert vier. Juda war der
viertgeborene Sohn. Bedeutung des Namens somit: Gott ist mit dem vierten Sohn.
Die Vollbrüder Judas waren Ruben, Simeon, Levi, Issaschar und Sebulon.
Besiedlungsgebiet
Juda war ein grosser Stamm unter den zwölf. Bei der Zählung nach Num. 26,22 hatte Juda 76’500
Männer im Alter von über 20 Jahren.
Er besiedelte die Region südlich der Linie Jericho-‐Jerusalem. Gegen Süden reichte sein Gebiet bis
zum Negev. Am Anfang, zur Zeit der Richter, war Juda offensichtlich nicht stark verbunden mit den
Nordstämmen. Dies kommt im Lied der Debora zum Ausdruck.
Als zur Zeit der Richter die Stämme im Zentrum und Norden des Landes stark bedrängt wurden, hielt
sich der Stamm Juda zurück. Er leistete militärisch wohl keine Hilfe (Ri. 4 und 5). Denn er wird im
Lied der Debora nicht erwähnt (Ri. 5). Doch der Clan der Keniter wird in diesem Zusammenhang
erwähnt. Der Clan hatte sich Juda angeschlossen (Ri. 1,6). Es war die Frau eines Keniters, die
Sisera, den König von Hazor, tötete (Ri. 5,24-‐26).
Zur Zeit der Richter war Juda noch bedeutend schwächer wie in späterer Zeit. Dies scheint in der
Stellung als viertgeborener Sohn schon vorhergesagt. Erst unter David hatte Juda an Stärke und
Einfluss gewonnen. David vereinigte die übrigen Stämme mit Juda zu einem Königreich. Juda erlangte
die führende Stellung innerhalb der zwölf Stämme mit der Königsdynastie der Daviden.
Die Dynastie der Daviden hatte in Judäa von ca. 1000 bis 600 v.Chr. die Herrschaft inne. Diese
Königsherr-‐ schaft fand ein abruptes Ende, als Jerusalem durch die Babylonier im Jahre 586 v.Chr.
eingenommen wurde. Die Angehörigen des königlichen Geschlechtes wurden, zusammen mit den oberen
Schichten der Bevölke-‐ rung, nach Babylon verschleppt.
Die prophetischen Schriften drücken vielfach die Hoffnung und die Verheissung aus, dass das Haus
Davids seine Königsherrschaft zurückerhalten werde.
Mose spricht diese schwere Zeit der Deportation in seinem Segen an (Deut. 33,7). Mose Segen drückt
die Bitte und die Hoffnung aus, dass Juda aus der Deportation zurückkehren dürfe.
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Segen Mose (Deut. 33,7):
„Höre, Jehova, die Stimme Judas und bringe ihn zu seinem Volke; seine Hände seien mächtig für ihn,
und hilf ihm von seinen Bedrängern!“
Ich denke, der Segen und die Bitte Mose gilt weiterhin. Die Nachkommen Judas sollen vor ihren
Bedrängern beschützt werden.
Geistliche Aspekte
Auch bei Juda gibt es Licht und Schatten. Man beachte sein Verhalten im Komplott gegen Joseph (Gen.
37,21-‐ 33). Juda schlägt den Verkauf Josephs als Sklaven vor. Später stellt er sich als Bürge für
Benjamin zur Verfügung. Er übernimmt die Führerrolle (Gen. 43-‐44). Eine andere Geschichte ist
jene mit Tamar, seiner Schwiegertochter (Gen. 38). Ihr gemeinsamer Sohn wird der Vorfahre der
Daviddynastie. Ohne diesen Umweg wäre Judas erstgeborener Sohn ohne Stammhalter geblieben. Gottes
Wege und Gnade sind kaum fassbar.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landgemeinde in Sichem durfte sich der Stamm Juda auf der Bergflanke des Gerisim aufstellen.
Juda gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Segensworte aussprechen durften. Jene sechs Stämme waren:
Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Joseph, Benjamin (Deut. 27 und Jos. 8).
Verheissungen
Die biblischen Bücher enthalten sehr viele Verheissungen und Prophetien zu Juda, zum Volk der Juden
und zur Königsdynastie Davids. Es würde den Rahmen sprengen, sie an dieser Stelle aufzählen zu
wollen. Stattdessen soll der Segen Jakobs stellvertretend genannt werden. Der Segen Jakobs (Gen.
49,3-‐4) fasst die geistlichen Verheissungen in besonderer Weise zusammen.
Segen Jakobs (Gen. 49,8-‐12):
a. Dich Juda, dich werden deine Brüder preisen; deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde,
vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe; vom Raube, mein
Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin;
wer will ihn aufreizen?
b. Nicht weichen wird das Szepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füssen hinweg,
bis Schi-‐ lo [der Friedenschaffende] kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.
c. Er bindet an den Weinstock sein Eselsfüllen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er
wäscht im Wei-‐ ne sein Kleid und im Blute der Trauben sein Gewand; die Augen sind trübe von Wein,
und weiss die Zähne von Milch.“
Der Segen Jakobs hat drei Teile:
a. Verheissung für Judas Führerschaft und Vormachtstellung.
b. Verheissung für die andauernde Königsherrschaft und den Friedenskönig.
c. Verheissung, dass das Friedensreich, das Königreich Gottes errichtet wird.
Führerschaft und Vormachtstellung
Jakob überträgt Juda die Führerschaft vor den anderen Brüdern und Stämmen. Schon in der
Lagerordnung am Sinai kommt dies zum Ausdruck (Deut. 2). Seine Macht und sein Einfluss würden
stetig zunehmen. Im Bild gesprochen: Von einem Junglöwen entwickelt er sich zum ausgewachsenen
Löwen.
Immerwährende Königsherrschaft und Friedenskönig
Mit der zivilen Führerschaft ist die Königsherrschaft verbunden. Da Ruben die Führerschaft nicht
antreten kann, geht die Königsherrschaft über Umwege an seinen Voll-‐Bruder Juda. (Siehe Ruben -‐
Geschichte und Verheissungen in diesem Forum). Weshalb diese Führerschaft Juda übertragen wurde und
nicht auf den
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zweitgeborenen Sohn Simeon, beantwortet 1. Chr. 5,2. Es heisst dort: „Denn Juda hatte die Oberhand
unter seinen Brüdern, und aus ihm [kommt] der Fürst.“
Juda wird das Recht auf diese Königsherrschaft bis zum Ende dieser Zeit und Welt behalten. Das
Szepter wird nicht von ihm weggenommen werden. Und aus dem Königsgeschlecht der Daviden wird der
von Gott verheissene Friedenskönig hervorgehen. JESUS, der Gesalbte Gottes.
Zitat nach Sach. 3, 8-‐10:
„Höre doch, Josua, du Hohepriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen -‐ denn Männer des
Vorbildes sind sie; denn siehe, ich will meinen Knecht, Spross genannt, kommen lassen. […] An jenem
Tage […] werdet ihr einer den anderen einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.“
Das Friedensreich
Zeichen für das Friedensreich sind das Sitzen unter dem Weinstock und dem Feigenbaum. Aber auch der
An-‐ bau der Reben und der Überfluss an Trauben und Wein sind ein Zeichen dafür.
Amos 9, 14:
"Da wende ich das Geschick meines Volkes Israel. Sie werden die verödeten Städte aufbauen und
bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und Gärten anlegen und deren Frucht essen."
Gemäss dem Segen Jakobs werden die Weinreben im Überfluss gepflanzt werden. Man wird das Last-‐
und Reittier an den Rebstöcken festbinden und nicht an irgendeinem anderen Baum. Der Wein ist in
solchem Überfluss vorhanden, dass man seine Gewänder im Traubenmost waschen könnte und nicht in
Wasser.
Auch die Weiden sollen vorzüglich gedeihen. Die Milch der Weidetiere ist im Überfluss vorhanden
(Joel 4,18). Der Mund bzw. die Zähne sind geradezu weiss vom Milchtrinken.
Im tausendjährigen Friedensreich (Millenium) werden diese Verheissungen des Segens Jakobs in
Erfüllung gehen (Offb. 19.6 bis 20,6). Siehe auch die Farbe des Gewandes des Gesalbten Gottes
(Offb. 19,13).
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Juda benannt. Sein Tor befindet sich in der Mitte
auf der Nordseite zwischen Ruben und Levi (Hes. 48,31 und Offb. 21,12). Das Tor Judas wird an
zweiter Stelle nach Ruben genannt. Ich deute dies geistlich so: Erstgeborener, Königsherrschaft und
Priesterschaft werden wieder zusammengeführt.
Stamm Issaschar
In diesem Beitrag möchte ich über den Stamm Issaschar berichten. Dieser Beitrag ist ebenfalls etwas
länger ausgefallen. Denn die Geschichte Issaschars ist eher unbekannt. Meines Erachtens braucht es
aber diesen Hintergrund, um die Segen von Mose und Jakob zu verstehen. Ein besonderes Augenmerk
lege ich auf folgenden Aspekt. Issaschar wird nirgends getadelt wegen geistlichen Verfehlungen. Im
Gegenteil, an der Landsgemeinde in Sichem darf er sich auf der Bergflanke des Gerisim
aufstellen. Er darf Segensworte aussprechen. Trotz-‐ dem stellen Jakob und Mose Issaschar hintan
hinter den jüngeren Vollbruder Sebulon in ihrem Segen. Auch im Lied der Debora folgt Issaschar auf
Sebulon. Weshalb ist dies so?
Abstammung und Name
Lea fühlte sich von Jakob zurückgesetzt hinter Rahel. Dabei hatte Lea inzwischen vier Söhne
geboren. Unter dieser Zurücksetzung litt Lea nach wie vor. Dies geht deutlich aus Gen. 30,14-‐16
hervor.
Zwischen dem vierten Sohn Leas und der Geburt des fünften, Issaschars, lag ein längerer Unterbruch.
Wäh-‐ rend dieser Pause gab Lea ihre Dienerin Silpa dem Jakob. Silpa gebar Jakob die Söhne Gad und
Aser. Deshalb
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sprach Lea bei der Geburt ihres fünften Sohnes: Gott hat [mir] meinen Lohn gegeben dafür, dass ich
meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issaschar (Gen. 30,18).
Der Name Issaschar (hebr. yis-‐saw-‐kawr') bedeutet "es gibt ein Entgelt“ oder „ein Mann, der
entlöhnt wird“. Diese Namensgebung weist m.E. schon prophetisch auf die spätere Erwerbstätigkeit
des Stammes Issaschar hin (siehe weiter unten).
Die älteren Vollbrüder Issaschars waren Ruben, Simeon, Levi und Juda. Der jüngere Vollbruder
Issaschars war Sebulon. Nach diesen sechs Söhnen gebar Lea keine männlichen Nachkommen mehr.
Weshalb waren es gera-‐ de sechs Söhne bei Lea? Mehr dazu unter Levi und Zahlen.
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung zählte Issaschar 64’300 Männer über zwanzig Jahre (Num. 26,25).
Issaschar war einer der grössten Stämme unter den zwölf.
Besiedlungsgebiet
Der Stamm Issaschar besiedelte das Gebiet im Dreieck mit den Eckpunkten Megiddo -‐ Bet Shean -‐
Galiläisches Meer. Markante Landschaften innerhalb seines Gebietes waren die fruchtbare
Jesreel-‐Ebene und das Gebiet um den Berg Tabor. Im Norden stiess Issaschar an Sebulon und
Naphtali, im Osten an den Jordan, im Süden an Manasse und im Westen an Aser.
Erwerbstätigkeit Issaschars
Issaschar besiedelte eines der fruchtbarsten Gebiete Israels, die Jesreel-‐Ebene. Das Gebiet
Issaschars lud zur Viehzucht und zum Acker-‐ und Weinbau ein. Darauf wiesen Jakob und Mose in
ihren Segen prophetisch hin. Dieser landwirtschaftliche Reichtum kommt in 1. Chr. 12,41 zum
Ausdruck. Als König David die Delegationen der Stämme Israels nach Hebron rief, lieferte Issaschar
grosse Mengen an Lebensmitteln (1. Chr. 12,41). Und als Sisera um Wasser bat, wurde ihm Milch
gereicht (Ri. 4,19).
Ein Stamm, der die Ruhe liebt
Es macht den Anschein, als liebte Issaschar die Sesshaftigkeit als Landwirt mehr als kriegerische
Handlungen. Er trat bei der Landnahme nicht als Anführer von Eroberungen hervor.
Kampf gegen den König von Hazor
Als zur Richterzeit der König von Hazor die Stämme im Norden und im Zentrum des Landes hart
bedrängte, stand kein Mann aus Issaschar auf. Die Prophetin Debora jedoch stand auf und bildete
eine Koalition von isra-‐ elitischen Stämmen. Debora stammte wahrscheinlich vom Stamm Ephraim.
Barak kam von Kedesh-‐Naphtali. Unter der Führung von Debora und Barak besiegte die israelitische
Koalition das Heer des Königs von Hazor. Interessanterweise wird im Bericht über den Kampf die Zahl
der Krieger aus Issaschar nicht genannt. Obwohl die Schlacht auf dem Gebiet Issaschars, in der
Jesreel-‐Ebene, stattfand. Allerdings ist Issaschar Folgendes zu-‐ gute zu halten. Die Prinzen
(Obersten) Issaschars hatten sich hinter das Unterfangen von Debora und Barak gestellt (Ri. 4 und
5). Der Einsatz Issaschars wird im Lied der Debora mit den Worten gewürdigt:
„Und die Obersten in Issaschar waren mit Debora. Und [wie] Issaschar so Barak -‐ in seinem Gefolge
mitgeris-‐ sen ins Tal.“ (Ri. 5,15).
Ruf nach Hebron
Als David die Stämme und ihre wehrfähigen Männer nach Hebron rief, war Issaschar auch vertreten (1.
Chr. 12,24-‐41). Im Gegensatz zu den anderen Stämmen wird aber nicht die Anzahl wehrfähiger Männer
erwähnt. Vielmehr wird bei Issaschar auf die 200 weisen Oberhäupter (Älteste) verwiesen (1. Chr.
12,33).
Diese Beispiele unterstreichen, dass Issaschar den Frieden und die Ruhe den kriegerischen
Auseinanderset-‐ zungen vorzog.
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Das Ende Issaschars
Im Gegensatz zu Sebulon und Naphtali kam das politische Ende Issaschars etwas später. Erst unter
der Herr-‐ schaft des Assyrers Sargon II. fiel Samaria bzw. das, was vom Nordreich noch übrig
geblieben war. Dies war im Jahre 722 v. Chr. Wie üblich deportierten die Assyrer die
gesellschaftliche Oberschicht und siedelten stattdes-‐ sen Angehörige fremder Völker an.
Geistliche Aspekte
Interessanterweise werden Issaschar und Sebulon sehr oft gemeinsam genannt. Damit kommt zum
Ausdruck, dass die zwei Stämme eng miteinander verbunden waren. Mehr noch. Es macht den Anschein,
als würde Se-‐ bulon über Issaschar dominieren. In den Segen von Mose (Deut. 33,18-‐19) und Jakob
(Gen. 49,14-‐15) wird Sebulon vor Issaschar gesetzt.
Vorzug von Sebulon vor Issaschar
Was war der Grund für den Vorzug Sebulons vor Issaschar? Die rabbinische Literatur begründet dies
wie folgt: Issaschar habe sich nach der Landnahme mehr der Landarbeit und dem Torah-‐Studium
gewidmet. Sebulon hingegen habe Issaschar finanziell unterstützt. Damit konnte sich Issaschar noch
vertiefter dem Torah-‐ Studium widmen. Diese finanzielle Unterstützung sei mit dem Voranstellen
Sebulons vor Issaschar honoriert worden. Siehe auch untenstehenden Kommentar zu den Segen von Mose
und Jakob.
Segen von Mose
Mose richtet sich in diesem Segen gemeinsam an Sebulon und Issaschar. Sebulon wird, wie oben
dargelegt, vor Issaschar genannt. Siehe in diesem Zusammenhang auch den Beitrag zu Sebulon.
Segen Mose (Deut. 33,18-‐19)
a. Freue dich, Sebulon, über dein Ausreisen und du, Issaschar, über deine Zelte!
b. Sie [Sebulon und Issaschar] rufen Völker zum Berg.
c. Dort opfern sie [Sebulon und Issaschar] Opfer der Gerechtigkeit; denn den Überfluss der Meere
saugen sie und die verborgenen Schätze des Sandes.
Der Segen von Mose hat drei Teile Erster Teil
Im ersten Teil des Segens weist Mose auf die zukünftige Erwerbstätigkeit von Sebulon und Issaschar
hin. Se-‐ bulon wird als Handelsreisender unterwegs sein. Issaschar hingegen wird sesshaft sein
(ausgedrückt durch das Wohnen in Zelten).
Zweiter Teil
Im zweiten Teil des Segens weist Mose auf die geistlichen Schwerpunkte Sebulons und Issaschars hin.
Laut rabbinischem Zeugnis widmete sich Issaschar intensiv dem Torah-‐Studium. Sebulon unterstützte
Issaschar mit seinem Reichtum aus dem Handel. Und Issaschar belieferte Sebulon mit Nahrungsmitteln.
Geistliche Weisheit
Nach 1. Chr. 12,33 sandte Issaschar ebenfalls eine Gesandschaft zu König David nach Hebron. Bei
Issaschars Gesandtschaft wird jedoch nicht die Anzahl wehrfähiger Männer hervorgehoben. Vielmehr
wird ein geistlicher Umstand speziell erwähnt. Es heisst, dass die Männer Issaschars es verstanden
hätten, die Zeiten zu beurtei-‐ len: "Und von den Söhnen Issaschar [solche], die die Zeiten zu
beurteilen verstanden und wussten, was Israel tun musste: ihre Oberhäupter [Älteste] 200, und alle
ihre Brüder unter ihrem Befehl" (1. Chr. 12,33). Die Rabbi-‐ ner nehmen an, dass diese Weisheit
auf das intensive Torah-‐Studium zurückzuführen war.
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Missionarische Tätigkeit
Die Via Maris durchquerte auch das Stammesgebiet von Issaschar. Der Stamm Issaschar bot den
Handelsrei-‐ senden und Karawanen Herberge und landwirtschaftliche Erzeugnisse an. Issaschar hatte
so Gelegenheit, Rei-‐ sende auf den Berg Zion in Jerusalem hinzuweisen, sprich auf den HERRN. Als
Frucht dieser missionarischen Tätigkeit konvertierten Leute aus den Nationen zum Gott Israels.
Dritter Teil
Im dritten Teil des Segens weist Mose auf die Opferfreudigkeit Sebulons und Issaschars hin. Beide
Stämme wurden reich durch den internationalen Handel. Gemäss den Worten von Mose saugten sie den
Überfluss der Meere und die verborgenen Schätze des Sandes. Will sagen: Sie ernährten sich vom
internationalen Seehan-‐ del (Überfluss der Meere) und von den Karawanen (Schätze des Sandes). Aus
Dankbarkeit brachten sie des-‐ halb reiche Gaben zum Tempel in Jerusalem. Diese Gaben werden Opfer
der Gerechtigkeit bzw. Opfer der Frömmigkeit genannt.
Der Segen Jakobs
Der Segen Jakobs nimmt in prophetischer Weisheit die zukünftige Ausrichtung Issaschars vorweg. Die
Angehö-‐ rigen Issaschars werden sesshafte Viehzüchter, Ackerbauern und Winzer. Und sie werden
auch Lohnarbeiter.
Segen Jakobs (Gen. 49,14-‐15; gemäss Elberfelder)
a. Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden.
b. Und als er sah, dass die Ruhe gut und dass das Land lieblich war.
c. Da beugte er seine Schulter zum Lasttragen und wurde zum fronpflichtigen Knecht (hebr.
aw-‐bad').
Der Segen Jakobs hat drei Teile: Erster Teil
Issaschar wird mit einem knochigen Esel, der sich zwischen den Hürden lagert, verglichen. Der
knochige Esel steht für den grossen Arbeitswillen als Viehzüchter, Landwirt und Winzer. Die
landwirtschaftliche Arbeit ist hart und ermüdend. Die Hürden stehen für die Sammelplätze von
Schafen, Ziegen und Rindern. Heute würde man von Ställen sprechen.
Zweiter Teil
Jakob weist prophetisch auf das fruchtbare Land hin. Das Land ist lieblich. Issaschar liebt es, in
Ruhe und Frie-‐ den zu leben. Er will im zugesprochenen Land bleiben.
Dritter Teil
Der dritte Teil des Segens Jakobs weist auf schwere Arbeit hin. Landwirschaftliche Arbeit ist hart.
Jakob weist aber auch auf einen weniger glücklichen Umstand hin. Die Söhne Issaschars werden auch
für andere Leute Arbeiten verrichten müssen. Nicht als Sklaven (hebr. eh'-‐bed), aber als Knechte
oder Akkord-‐Arbeiter (hebr. aw-‐bad'), gemäss seinem Namen: ein Mann, der entlöhnt wird.
Für wen hat Issaschar Knechtsarbeit geleistet? Ich denke, Issaschar hat für Sebulon gearbeitet.
Begründung: Sebulon war Issaschars jüngerer Bruder. Trotzdem setzten Jakob und Mose in ihrem Segen
Sebulon vor Issa-‐ schar. Auch im Lied der Deborah steht Sebulon vor Issaschar. Meines Erachtens
hat Sebulon über Issaschar dominiert. Issaschar hat wohl für Sebulon arbeiten müssen.
Fronarbeit für eine fremde politische Macht schliesse ich in diesem Zusammenhang aus. Jakob hat in
seinem Segen diese Fronarbeit für Fremde kaum angesprochen. Denn auch andere Stämme wurden
fronpflichtig ge-‐ genüber anderen Staaten. Sei es gegenüber Assur, Syrien oder Ägypten. Das
Fronpflichtig-‐werden war somit nichts Besonderes. Aber eine Herren-‐Knechtsbeziehung zwischen
zwei Stämmen Israels war schon speziell.
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Komplott gegen Joseph
Beim Komplott gegen seinen Bruder Joseph war Issaschar wohl mehr ein Mitläufer. In den Schriften
wird Issa-‐ schar in diesem Zusammenhang nicht speziell erwähnt. Es wird ihm auch keine spezielle
Schuld zugesprochen.
Lagerordnung im Sinai
Auch bei der Lagerordnung im Sinai kommt Issaschars Nähe zu Sebulon zum Ausdruck. Beide Stämme
lagerten im Osten der Stiftshütte. Die drei Stämme im Osten waren: Juda, Issaschar und Sebulon
(Num. 2,3-‐9).
Einweihung des Altars am Sinai
Issaschar durfte schon als zweiter Stamm – nach Juda – die Einweihungsgaben darbringen (Num.
7,18-‐23). Danach war Sebulon an der Reihe. Die rabbinische Literatur begründet dies damit, dass
sich Issaschar schon sehr früh dem Studium des Gesetzes (Torah) gewidmet habe.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landgemeinde in Sichem durfte sich der Stamm Issaschar auf der Bergflanke des Gerisim
aufstellen. Er gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Segensworte aussprechen durften (Deut. 27 und
Jos. 8).
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes sucht und findet auch 12'000 Angehörige aus dem Stamm Issaschar (Offb. 7,7). Es
gibt somit noch einen Stamm Issaschar. Auch wenn der Stamm zerstreut in der Diaspora lebt. Und es
gibt Loyale zu Gott und seinen Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Issaschar benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Süden eingebettet zwischen Simeon und Sebulon gegenüber den Toren der anderen drei Söhne von Lea
(Hes. 48,33 und Offb. 21,12).
Schlusswort
Gott hat sein Volk – die Nachkkommen Jakobs – nicht endgültig verworfen. Auch den Stamm Issaschar
nicht. Angehörige aus diesem Stamm werden ebenfalls an Gottes Reich auf der neuen Erde teilnehmen.
Die abge-‐ schnittenen Zweige werden wieder in den originalen Ölbaum eingepflanzt. Gottes Gnade
überwiegt.
Röm 11,24
Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen
Öl-‐ baum eingepfropft worden bist, wieviel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren
eigenen Öl-‐ baum eingepfropft werden!
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Stamm Gad
Abstammung
Zwischen dem vierten Sohn Leas und der Geburt des fünften lag ein längerer Unterbruch. Während
dieser Pause gab Rahel ihre Magd Bilha ihrem Mann. Bilha wurde schwanger und gebar die Söhne Dan
und Naphtali. Danach hörte Bilha auf zu gebären. Nun gab Lea ihrerseits ihre Dienerin Silpa dem
Jakob. Silpa gebar Jakob die Söhne Gad und Aser (Gen. 29,35-‐30,7-‐11). Dies war offensichtlich
eine Genugtuung für Lea. (Siehe auch Bei-‐ trag über Sebulon.) Lea erhoffte sich damit mehr Glück
mit Jakob. Deshalb sprach Lea bei der Geburt Gads: Zum Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad (Gen.
30,11).
Name
Der Name Gad bedeutet Glück. Um die Bedeutung des Namens Gad zu verstehen, muss man etwas weiter
ausholen. Das zugrunde liegende, hebräische Verb gadad bedeutet einschneiden, aber auch überfallen.
Nach einem erfolgreichen Überfall kann die Beute bzw. das Glück ausgeteilt werden. Oder durch eine
anstrengen-‐ de, kämpferische Aktion wird das Glück errungen.
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung zählte Gad 40’500 Männer über zwanzig Jahre (Num. 26,18). Gad war somit
ein mittelgrosser Stamm unter den zwölf.
Besiedlungsgebiet
Gad besiedelte die Hügelgebiete östlich des unteren Jordans. Im Süden grenzte er an das Gebiet
Rubens und im Norden an jenes von Manasse. Die Grenzen mit Manasse und Ruben waren jedoch
fliessend. Die bekannte Landschaft Gilead liegt im Gebiet von Gad. Im Osten bedrängten ihn die
Ammoniter und Nomadenstämme Arabiens.
Erwerbstätigkeit Gads
Gads Siedlungsgebiet war ein ertragreiches Weidegebiet. Es lud zur Viehzucht ein. Gad nannte grosse
Vieh-‐ herden sein Eigen (Num. 32,1).
Ein kriegstüchtiger Stamm
Gad schreckte vor kriegerischen Handlungen weit weniger zurück, als manch anderer Stamm. Bedingt
durch seine geographische Lage wurde Gad wahrscheinlich zu kriegerischen Handlungen gezwungen.
Viele äussere Feinde bedrängten ihn (Amoriter, Ammoniter und Nomadenstämme Arabiens). Gads
Kriegstüchtigkeit und sein Heldenmut wurden speziell gewürdigt, als David die Gesandschaften der
Stämme nach Hebron rief (1. Chr. 12).
Zitat nach 1. Chr. 12,8:
„Und von den Gaditern sonderten sich ab zu David, nach der Bergfeste in die Wüste, tapfere Helden,
Männer des Heeres zum Kriege, mit Schild und Lanze gerüstet, deren Angesichter wie
Löwenangesichter, und die den Gazellen auf den Bergen gleich waren an Schnelle.“
Zitat nach 1. Chr. 12,14-‐15:
„Diese, von den Söhnen Gads, waren Häupter des Heeres; der Kleinste konnte es mit hundert, und der
Gröss-‐ te mit tausend aufnehmen. Diese sind es, welche über den Jordan gingen, im ersten Monat,
wenn er alle seine Ufer überflutet, und alle Bewohner der Niederungen, gegen Osten und gegen
Westen, in die Flucht jagt.“
Der Segen Mose
Der Segen weist prophetisch auf die kämpferische Kraft Gads hin. Der Segen besteht aus drei Teilen.
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Segen Mose (Deut. 33,20-‐21)
a. Gesegnet sei der, der Gad Raum schafft!
b. Wie eine Löwin lagert er und zerreisst den Arm und sogar den Scheitel. Und er ersah sich einen
Erstlingsan-‐ teil; denn dort war der Anteil eines Anführers [Gesetzesgebers] aufbewahrt.
c. Und er zog an die Spitze des Volkes, er vollstreckte die Gerechtigkeit des HERRN und seine
Gerichte mit Is-‐ rael.
Teil I
Gesegnet sei der, der Gad Raum schafft. Wer schafft Gad Raum? Der Allmächtige. Trotz aller Macht
und Kraft des Stammes Gad, die Ehre gehört Gott.
Teil II
Im zweiten Teil des Segens wies Mose auf das Landerbe Gads hin. Gad ersah sich einen wertvollen und
ertrag-‐ reichen Gebietsabschnitt. Gad war gewillt, sein Gebiet mit aller Kraft zu verteidigen.
Mose verglich den Stamm Gad mit einer Löwin.
Die Kostbarkeit des Gebietsabschnittes war wie für einen verdienstvollen Anführer (hebr. chaqaq)
gemacht. Manche rabbinische Ausleger begreifen diesen Teil des Segens auch als Hinweis auf Mose.
Denn das hier be-‐ nutzte hebräische Wort chaqaq bedeutet nicht nur Anführer. Es bedeutet auch
Gesetzgeber. Mose war Anfüh-‐ rer und Gesetzgeber zugleich. Der Berg Nebo liegt im Grenzgebiet von
Gad. Vom Berg Nebo aus durfte Mose das verheissene Land betrachten. Als erstes schweifte sein Blick
über Gilead, das Land Gads (Deut. 34,1). In jener Gegend begrub Gott seinen Knecht Mose (Deut.
34,5-‐6 und Judas 1,9). Der Anteil eines Anführers war in Gilead aufbewahrt.
Teil III
Im dritten Teil seines Segens wies Mose auf Gads Hilfeleistung bei der Eroberung des
Westjordanlandes hin. Die wehrfähigen Männer Gads würden -‐ zusammen mit jenen von Ruben und
Manasse -‐ vor den restlichen Stämmen den Jordan überqueren (Num. 32 und Josua 1-‐4). Was dann
auch so ablief (Jos. 4,12).
Jos 4,12:
Und die Söhne Ruben und die Söhne Gad und der halbe Stamm Manasse zogen gerüstet vor den Söhnen
Israel her, wie Mose zu ihnen gesagt hatte.
Der Segen Jakobs
Auch der Stammvater Jakob nimmt in prophetischer Weisheit die zukünftigen Scharmützel Gads mit
räuberi-‐ schen Banden vorweg. Gad musste seine Viehherden permanent gegen räuberische Banden
verteidigen. Es sei an dieser Stelle beispielhaft auf die Raubzüge der Midianiter verwiesen (Ri.
6,1-‐6).
Segen Jakobs (Gen. 49,19; gemäss Elberfelder)
Gad, Räuberscharen bedrängen ihn, und er, er drängt [ihnen nach auf der] Ferse. [Hebräisch: Gadh,
gedhudh, ye-‐ghudh-‐ennu, wehu ya-‐ghudh `aqebh.]
In hebräischer Sprache ist der Segen Jakobs für Gad zugleich ein interessantes Wortspiel.
Das Ende Gads
Nach dem Zerfall des Königreiches Salomos begannen die Syrer (Aram), den Stamm Gad zu bedrängen (2.
Kö 10,32-‐33).
Ramoth-‐Gilead
Ein wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit den Syrern spielte Ramoth-‐Gilead. Dieser Ort war
eine wich-‐ tige Zufluchtsstätte und lag im Gebiet von Gad (Jos. 20,8). Dieser Ort war Schauplatz
verschiedener geistlicher und kriegerischer Auseinandersetzungen (1. Kön. 22,19-‐23; 2. Kön.
8,28). Auch bei der Wiederkunft des HERRN findet m.E. wieder Entscheidendes dort statt. Mehr dazu
in einem separaten Beitrag.
19
Deportation Gads
Das endgültige politische Ende Gads kam mit den Eroberungen der Assyrer unter Tiglath-‐Pileser.
Dies war im Jahre 732 v. Chr. Wie üblich deportierten die Assyrer die gesellschaftliche Oberschicht
und siedelten stattdes-‐ sen Angehörige fremder Völker an.
Der Prophet Jeremia beklagte den Verlust Gads mit den Worten:
So spricht der HERR: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keinen Erben? Warum hat ihr König
[König der Ammoniter] Gad in Besitz genommen, und warum wohnt sein Volk in dessen Städten? (Jer.
49,1)
Geistliche Aspekte
Hierarchie der Frauen Jakobs
Der Vollbruder Gads war Aser. Beide wurden von Silpa, der Dienerin Leas, geboren. Man darf
annehmen, dass Silpa hierarchisch am Schluss der vier Frauen Jakobs stand. Die hierarchische
Reihenfolge der Frauen war wohl: Rahel, Lea, Bilha, Silpa. Was hat dies geistlich zu bedeuten? Ich
möchte kurz auf ein paar Aspekte hin-‐ weisen.
Geistliches Zentrum
Die Stellung der Frauen zu Jakob hat m.E. zu tun mit der geographischen und geistlichen Zuordnung
des Hei-‐ ligtums, der Stiftshütte. Die Stellung der Frauen weist aber auch auf die spätere
Beziehung der Stämme zum Gott Israels hin. Und sie weist auch auf den engen oder losen Kontakt mit
heidnischen Völkern hin. Es gäbe viel dazu zu sagen. Eine ausführliche Darstellung würde aber den
Rahmen dieses Beitrages sprengen.
Standort der Stiftshütte vor David
Nach der Landnahme durch die Stämme Israels stand das heilige Zelt in Shilo. Dieser Ort lag im
Gebiet Ephraim. Das heisst, das Heiligtum stand im Stammesgebiet von Jakobs Lieblingssohn Joseph.
Geistliches Zentrum nach David
David brachte das Heiligtum nach Jerusalem. Jerusalem lag auf der gemeinsamen Grenze der
Stammesgebiete Benjamin und Juda. Das Heiligtum und die geistliche Führerschaft gingen nun
vollständig an die Nachkommen Leas (nämlich an Juda und Levi) über.
Nachkommen der Nebenfrauen
Die Geschichte der Nachkommen der Söhne der Nebenfrauen hatte auch dunkle Seiten. Einerseits kam
dies in ihrem Verhältnis zu Gott zum Ausdruck. Andererseits war ihr Verhältnis zu den Nachkommen
der Söhne der Hauptfrauen Jakobs streckenweise getrübt. Jene beargwöhnten die Nachkommen der
Nebenfrauen.
Geistliche Schattenseiten
Der geistliche Weg der Nachkommen von Jakobs Nebenfrauen führte teilweise in die Irre. Ich verweise
an die-‐ ser Stelle auch auf den Stamm Dan. Dan war der Sohn Bilhas, der Dienerin Rahels. Der Weg
dieses Stammes führte von Gott weg.
Gad gibt Anlass zur Sorge
Auch Gad, der Sohn der Silpa, gab Anlass zur Besorgnis wegen seinem geistlichen Weg. Diese Zweifel
kamen schon früh auf. Als die wehrfähigen Männer Gads nach der Eroberung des verheissenen Landes
heimkehrten, errichteten sie – mit jenen von Ruben und Halb-‐Manasse -‐ einen Altar am Jordan.
Meines Erachtens war Gad der Anführer in dieser Sache. Die geistlichen Führer der Stämme diesseits
des Jordans fürchteten, Gad wäre abtrünnig geworden. Sie befürchteten, Gad würde einen anderen Gott
verehren wollen. Die Reaktion war heftig. Sie erklärten Gad den Krieg. Gad gelang es jedoch,
überzeugend darzulegen, dass die Gaditen den Gott Israels verehren würden (siehe Jos. 22).
Interessanterweise hiess einer der semitischen Götter zu jener Zeit Gad (Gott des Glückes). Jesaja
wies ebenfalls auf diese Gottheit hin (Jes. 65,11). Auf diesem Hintergrund ist die
20
oben erwähnte, heftige Reaktion der Stämme gegenüber Gad nachvollziehbar.
Abseitsstehen im Kampf gegen den König von Hazor
Als zur Richterzeit der König von Hazor die Stämme Israels im Norden und im Zentrum des Landes hart
be-‐ drängte, stand Gad abseits. Im Lied der Debora heisst es: „Gilead blieb untätig jenseits des
Jordan.“ (Ri. 5,17). Gilead steht hier für Gad. Dieser Stamm war jedoch nicht der einzige, der
keine Unterstützung leistete.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landsgemeinde in Sichem musste sich der Stamm Gad auf der Bergflanke des Ebal aufstellen. Er
gehör-‐ te zu jenen sechs Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten (Deut. 27 und Jos. 8).
Meines Erachtens soll-‐ te Gad auch sich selber warnen vor den geistliche Abwegen.
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes sucht und findet auch 12'000 Angehörige aus dem Stamm Gad (Offb. 7,5). Es gibt
somit noch einen Stamm Gad. Auch wenn der Stamm zerstreut in der Diaspora lebt. Und es gibt Loyale
zu Gott und sei-‐ nen Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem, auf der neuen Erde, wird ein Tor nach Gad benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Westen -‐ neben Aser und Naphtali -‐ und gegenüber den Toren von Joseph, Benjamin und Dan (Hes.
48,34 und Offb. 21,12).
Schlusswort
Gott hat sein Volk – die Nachkommen Jakobs – nicht endgültig verworfen. Auch den Stamm Gad nicht.
Ange-‐ hörige aus diesem Stamm werden ebenfalls an Gottes Reich auf der neuen Erde teilnehmen.
Gottes Gnade überwiegt.
Stamm Dan
Abstammung und Name
Dan ist der fünftgeborene Sohn Jakobs. Seine Mutter ist Bilha, die Dienerin Rahels.
Bedeutung des Namens: „Richter; einer der Recht verschafft“. Der Voll-‐Bruder Dans war Naphtali.
Gen. 30,6:
„Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn
gege-‐ ben! Darum gab sie ihm den Namen Dan.“
Besiedlungsgebiete
Dan war einer der bevölkerungsreichsten Stämme unter den zwölf. Bei der Zählung nach Numeri 26,43
zählte Dan 64'400 Männer im Alter von über 20 Jahren.
Dan besiedelte die Region südlich von Tel Aviv am Mittelmeer. Im Lied der Debora heisst es: „Und
Dan, warum weilte er auf Schiffen?“ (Ri. 5,17). Die Philister bedrängten Dan. Ein grösserer Teil
des Stammes Dans wander-‐ te deshalb nach Norden in die Region der Jordanquellen (Ri. 18). Der
Segen Mose bringt dies nach meiner An-‐ sicht zum Ausdruck.
Segen Mose (Deut. 33,22):
„Und von Dan sprach er [Mose]: Dan ist ein junger Löwe, der hervorspringt aus Basan.“
21
Nach Deut. 3 kann man schliessen, dass der Landstrich Basan damals vom Fluss Jarmuk bis zum Hermon
reich-‐ te. Vom Berg Hermon und von der Hochebene Basans entspringen Quellen und Bäche und
ergiessen sich in den oberen Jordan.
Geistliche Aspekte
Geistlich gesehen findet man beim Stamm Dan schon früh Licht und Schatten in ausgeprägtem Masse
neben-‐ einander. Später überwiegt das Dunkle. Dies kommt im Segen Jakobs zum Ausdruck.
Segen Jakobs (Gen. 49,16-‐18)
„Dan wird sein Volk richten, wie einer der Stämme Israels."
"Dan wird eine Schlange sein am Wege, eine Hornotter am Pfade, die da beisst in die Fersen des
Rosses, und rücklings fällt sein Reiter."
"Auf deine Rettung harre ich, Jehova!“
Der Segen Jakobs hat drei Teile:
a. Rechtsprechung und Führung
b. Die geistlichen Abgründe Dans
c. Die Hoffnung, dass Dan dereinst Errettung finde.
Licht und Schatten
Komplott gegen Joseph
Nach rabbinischen Quellen war Dan massgeblich am Komplott gegen Joseph, den Lieblingssohn Jakobs
betei-‐ ligt (Test. Patriarchen).
Begabte Kunsthandwerker
Zwei Kunsthandwerker aus dem Stamme Dan wirkten mit am Bau der Stiftshütte (Ex. 31,6 und weitere
Stel-‐ len).
Missbrauch des Namens Jahweh
Noch im Lager am Berge Sinai fluchte der Sohn eines Ägypters und einer Frau aus dem Stamme den
Namen Gottes. Er wurde dafür gesteinigt. (Lev. 24,11-‐14).
Landsgemeinde in Sichem
Diese geistliche Unbeständigkeit kommt auch bei der Landsgemeinde in Sichem zum Ausdruck. Der Stamm
Dan musste sich auf der Bergflanke zum Ebal aufstellen. Er gehörte zu jenen sechs Stämmen, die
Fluchworte aussprechen mussten. Jene sechs Stämme waren: Ruben, Gad, Aser, Sebulon, Dan, Naphtali.
(Deut. 27 und Jos. 8).
Simson wird seiner Berufung nicht gerecht
Zur Zeit der Richter stellte Dan einen eindrücklichen Richter: Simson. Seine Mutter hatte in Gott
geweiht (Ri. 13,5). Doch Simson handelte nur zum Teil nach Gottes Weisung. Er liess sich mit den
Philistern ein und ver-‐ strickte sich physisch und geistlich (Ri. 13-‐16).
Auf geistlichen Irrwegen
Geschnitzte Bilder
Mit ihrem Exodus in den Norden des Landes kamen die Daniten immer mehr auf geistliche Irrwege. Sie
heuer-‐ ten einen Priester an und entführten geschnitzte Bilder von einem Heiligtum in Ephraim
(Ri. 18). In ihrem neuen Zentrum im Norden, in der Stadt Dan, errichteten sie einen
götzendienerischen Kultus. Damit nahm der geistliche Niedergang seinen Fortgang.
22
Goldenes Kalb
Jerobeam, der König des Nordreiches liess zwei goldene Kälber als Symbol Jehovas anfertigen. Das
eine Standbild liess er in der Stadt Dan aufstellen (1. Kö. 12,29). Dies verführte Menschen aus den
Nordstämmen zu Pilgerreisen bis nach Dan (1. Kö. 12,30). Auf diese geistlichen Abwege wies auch der
Prophet Amos hin (A-‐ mos 8,14).
Die Schlange
Jakob prophezeit in seinem Segen, dass Dan zur Schlange wird. Die Schlange steht für den Verführer.
Er führt von Gott weg. Dan wurde wahrscheinlich deshalb in den Norden, in die Region der Finsternis
versetzt (Jes.
8,23; 9,1). Schon die Lagerordnung am Sinai deutete diese Ansiedlung an. Der Stamm Dan bildete die
äussers-‐ te Flanke im Norden (Numeri 2,25).
Keine Erwählten aus Dan
Laut Offb. 7 werden aus den zwölf Stämmen die Loyalen zu Gott und seinem Gesalbten gekennzeichnet.
Vom Stamm Dan ist niemand dabei. Offensichtlich findet der Engel Gottes keine zu Gott Loyalen im
Stamm Dan.
Ausserbiblische Quellen bezeugen, dass dies auf die Götzendienerei Dans zurückzuführen sei.
Interessanterweise fehlt der Stamm Dan schon im Abstammungsregister nach 1. Chr. 2-‐8. Es scheint,
dass schon dieses Register auf die zeitweilige Verstossung von Dan hinweist. Auch in Mt. 4,13
werden Stammesge-‐ biete des Nordens erwähnt: Naphtali und Sebulon. Dan fehlt auch in dieser
Aufzählung. Siehe Beitrag Das Volk, das im Finsteren sass
Späte Errettung Dans
Offensichtlich soll Dan den Weg zu Gott zurückfinden. Jakob spricht im Segen deshalb: „Auf deine
Rettung harre ich, Jehova“ (Gen. 49,18). Man könnte dies so verstehen. Das Haus Dan soll Rettung
erfahren. Es wird von seinen Irrwegen umkehren. Es scheint, dass auch Hesekiel auf diesen Umstand
hinweist (Hes. 48). Ein Tor im neuen Jerusalem auf der neuen Erde wird nach dem Stamm Dan benannt.
Das Tor Dans befindet sich we-‐ der im Norden noch im Westen. Es befindet sich im Osten. Es ist
wie ein Neuanfang für Dan. Die Stadt Jerusa-‐ lem trägt den Namen: Jehova daselbst – Jahweh
Schammah. (Hes. 48,32-‐35 und Offb. 21,12).
Stamm Naphtali
Abstammung
Rahel wurde zu Beginn der Ehe mit Jakob nicht schwanger. Lea andererseits hatte Jakob schon vier
Söhne ge-‐ boren. Deshalb gab Rahel Jakob ihre Dienerin Bilha als Nebenfrau. Damit Bilha an Rahels
Stelle gebäre.
Bilha gebar Jakob zwei Söhne: Dan und Naphtali.
Die Stellvertretung kommt auch in der Vergabe des Namens zum Ausdruck. Rahel vergibt die Namen an
Bilhas Söhne, nicht Bilha.
Name
Der Name Naphtali leitet sich ab vom hebr. Wort pathal (ringen, kämpfen). Naphtali bedeutet grosser
Kampf oder ich habe gekämpft.
Gen. 30,8
„Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft, habe auch gesiegt.“
23
Naphtali der Kämpfer
Der Name Naphtali weist prophetisch auf die Richterzeit hin. Der Stamm Naphtali erwies sich als
Kämpfer, der selbst den Tod nicht fürchtete.
Zur Zeit der Richter bedrängte der König von Hazor die Stämme im Norden und im Zentrum des Landes
hart. Unter der Führung von Debora und Barak konnte die Unabhängigkeit verteidigt werden. Barak war
von Ke-‐ desh-‐Naphtali. Naphtali, als einer der direkt betroffenen Stämme, stellte 10'000
wehrfähige Männer (Ri. 4 und 5).
Im Lied der Debora wird das Engagement von Naphtali mit den Worten gewürdigt:
Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab, auch Naphtali, auf den Höhen des Gefildes
(Ri. 5,18).
Auch der Richter Gideon konnte, im Kampf gegen die Midianiter, auf die Wehrfähigkeit Naphtalis
zählen (Ri. 6,35; 7,23).
König David konnte sich ebenfalls auf die Wehrdienste Naphtalis verlassen (1. Chr. 12,34).
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung umfasste Naphtali 45’400 wehrfähige Männer (Num. 26,50). Naphtali war
ein mittel-‐grosser Stamm unter den zwölf.
Besiedlungsgebiet
Der Stamm Naphtali besiedelte das nördliche Untergaliläa und Obergaliläa. Im Norden stiess Naphtali
an das Gebiet von Dan und das Libanon-‐Tal. Im Westen an Aser und im Süden an Sebulon. Die
Ostgrenze bildete der obere Jordan (Jos. 19,32-‐39). Zur Besonderheit mit der gemeinsamen Grenze
mit Juda bzw. Judäa jenseits des Jordan (Jos. 19,34) siehe Beitrag "Das Volk, das im Finsteren
sass".
Hazor
Die Stadt Hazor lag im Stammesgebiet Naphtali. Hazor kontrollierte die wichtige Handelsstrasse Via
Maris. Diese alte, antike Kommunikationslinie verband Mesopotamien mit Ägypten (siehe Beitrag zu
Sebulon).
Der Segen Mose
Wie üblich spricht Mose in seinem Segen im Besonderen das Besiedlungsgebiet und die
Erwerbstätigkeit des Stammes an.
Segen Mose (Deut. 33,23)
„Naphtali, gesättigt mit Huld [Wonne] und voller Segen des HERRN! Westen und Süden nimmt er in
Besitz!
Huld und Wonne
Naphtali soll reichlich gesättigt werden. Der Stamm Naphtali soll nicht darben, sondern im
Überfluss leben. Darin drückt sich der Segen des HERRN aus.
Westen und Süden
Naphtali wird den Westen und Süden in Besitz nehmen. Mose betont ganz bewusst das südliche und
westli-‐ che Gebiet von Napthali. Weshalb wird diese Region hervorgehoben? Die nördliche, hügelige
Region war karg und zum grossen Teil bewaldet. Die Ebene um den Hulensee war damals Sumpfgebiet.
Hingegen war der Sü-‐ den und Südwesten Naphtalis fruchtbares Gebiet. Die Uferregion am
galiläischen Meer – insbesondere die Ebene des heutigen Nof Ginnosar -‐ war sehr fruchtbar. Aber
auch das galiläische Meer selbst lieferte Fische im Überfluss. Und im Südwesten befand sich die
fruchtbare Ebene von Netofa (Beit Netofa Valley).
Dank dieser fruchtbaren Regionen gelangte Naphtali zu relativem Wohlstand. Auf diesen Wohlstand
weist auch Jes. 9,1 hin. Jesaja betont, dass die frühere Zeit das Land Sebulon und das Land
Naphtali erhellt habe. Die
24
frühere Zeit bezieht sich dabei auf die Zeit vor der Deportation durch die Assyrer. Siehe auch
Beitrag "Das Volk, das im Finsteren sass".
Das Ende Naphtalis
Mit dem Fall des Nordreiches kam auch das politische Ende Naphtalis. Das Gebiet von Naphtali wurde
unter Tiglath-‐Pileser von Assyrien annektiert (734-‐733 v. Chr). Die Oberschicht wurde
deportiert. Stattdessen siedel-‐ ten die Assyrer Leute aus anderen Ländern an (2. Kön. 15).
Komplott gegen Joseph
Beim Komplott gegen seinen Bruder Joseph war Naphtali wohl mehr ein Mitläufer. In den biblischen
Schriften wird Napthatli in diesem Zusammenhang nicht speziell hervorgehoben. Es wird ihm auch
keine spezielle Schuld zugesprochen. Nach der rabbinischen Überlieferung hat Naphtali als erster
die Botschaft an seinen Vater Jakob überbracht, dass Joseph noch am Leben wäre in Ägypten.
Segen Jakobs
Der Segen Jakobs an Naphtali ist ebenfalls sehr speziell.
Gen. 49,21:
Naphtali ist eine flüchtige Hirschkuh; er gibt schöne, angenehme Worte.
Über die Auslegung von Jakobs Segen an Naphtali sind sich die Ausleger nicht ganz einig. Die
Mehrheit ver-‐ steht Jakobs Segen im Hinblick auf die Kämpfe gegen den König von Hazor zur
Richterzeit.
Unter Deborah und Barak wurde der König von Hazor besiegt (Ri. 4-‐5). Flinke Boten, wie eine
flüchtige Hirsch-‐ kuh, überbrachten diese frohe Botschaft an die Stammesangehörigen. Das poetisch
beeindruckende Lied der Debora wurde abgefasst (Ri. 5).
Lagerordnung im Sinai
Das Lager von Naphtali war im Norden der Stiftshütte, zusammen mit Dan und Aser (Num. 2,25-‐31).
Damit wird schon auf das spätere Siedlungsgebiet im Norden hingewiesen.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landgemeinde in Sichem musste sich der Stamm Naphtali auf der Bergflanke des Ebal
aufstellen. Er gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten (Deut. 27 und
Jos. 8). Ich denke, er musste sich auch selbst warnen vor den heidnischen Einflüssen. Zum einen
verlief die internationale Handel-‐ strasse Via Maris durch sein Gebiet (siehe Beitrag zu
Sebulon). Dann stiess er im Norden an Phönizien. Und in seiner Mitte lebten kanaanäische
Volksangehörige mit ihren eigenen Göttern und Heiligtümern.
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes findet auch 12'000 Angehörige aus dem Stamm Naphatali (Offb. 7,6). Es gibt somit
noch ei-‐ nen Stamm Naphtali. Auch wenn der Stamm seit der Deportation durch Tiglath-‐Pileser
zerstreut lebte. Es gibt Loyale zu Gott und seinen Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Naphtali benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Westen neben Aser und Gad gegenüber den Toren von Dan, Benjamin und Joseph (Hes. 48,33 und Offb.
21,12). Auch der Stamm Naphtali wird im Jerusalem auf der neuen Erde vertreten sein.
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Stamm Aser (Ascher)
Abstammung
Zwischen dem vierten Sohn Leas und der Geburt des fünften lag ein längerer Unterbruch. Während
dieser Pause gab Rahel ihre Magd Bilha ihrem Mann Jakob. Bilha wurde schwanger und gebar die Söhne
Dan und Naphtali. Danach hörte Bilha auf zu gebären. Nun gab Lea ihrerseits ihre Dienerin Silpa dem
Jakob. Silpa gebar Jakob die Söhne Gad und Aser (Gen. 29,35-‐30,7-‐11). Dies war offensichtlich
eine Genugtuung für Lea. Denn sie fühlte sich von Jakob hinter Rahel zurückgesetzt. Mit der Geburt
Asers erhoffte sich Leha mehr Glück mit Ja-‐ kob. Deshalb sprach sie bei der Geburt Asers: Zu
meiner Glückseligkeit! Denn glückselig preisen mich die Töch-‐ ter. Und sie gab ihm den Namen Aser
(Gen. 30,13).
Name
Der Name Aser bedeutet Glückseligkeit, Glück. Um die Bedeutung des Namens Aser zu verstehen, muss
man etwas weiter ausholen. Eigentlich müsste der Name als Ascher ausgesprochen werden, wie im
Hebräischen. Das zugrunde liegende hebr. Verb asher bedeutet vorwärts gehen, vorankommen. Dieses
Vorwärtsgehen bzw. Vorankommen, macht glücklich. Die hebr. Ableitungen esher, ashar bedeuten
ebenfalls Glück oder Glückselig-‐ keit.
Bemerkenswert ist, dass der Name von Silpas erstem Sohn eine ähnliche Bedeutung hat. Gad bedeutet
Glück (siehe Beitrag zu Gad).
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung zählte Aser 53’400 Männer über zwanzig Jahre (Num. 26,47). Aser war
somit einer der grösseren Stämme unter den zwölf.
Besiedlungsgebiet
Aser besiedelte die Küstenzone vom heutigen Haifa bis nach Tyrus. Gegen Osten grenzte sein Gebiet
an die Hügel Westgaliläas. Im Norden stiess Aser an Phönizien. Bei der Landnahme vertrieb Aser die
Bewohner der Städte nicht. Bei diesen Städten handelte es sich mehrheitlich um Küstenstädte, wie
etwa die Seefahrer Stadt Sidon. Er arrangierte sich mit ihnen und trieb Handel mit ihnen.
Erwerbstätigkeit
Bäche und Flüsse aus dem Hügelgebiet Galiläas versorgten das Gebiet Asers mit ausreichend Wasser.
Das Ge-‐ biet lud zu Acker-‐ und Weinbau und zur Kultivierung von Olivenbäumen ein. Olivenöl war
daher ein wichtiger Exportartikel Asers (siehe Segen von Moses). Die Phönizier waren ein wichtiger
Handelspartner Asers.
Der Segen Mose
Moses weist prophetisch auf den Wohlstand Asers hin. Er bittet aber auch um ausreichend Söhne im
Stamm Aser. Der Segen Mose besteht aus drei Teilen.
Segen Mose (Deut. 33,24-‐25)
a. Aser sei mit Söhnen gesegnet.
b. Er sei der Liebling seiner Brüder, er tauche in Öl seinen Fuss! Eisen und Erz [Bronze] seien
deine Riegel [Schuhe].
c. Wie deine Tage, so deine Kraft!
Teil I
Mehr als die [andern] Söhne sei Aser gesegnet! (Elberfelder 1905). Aber dieser Übersetzung stehen
andere gegenüber, nämlich: Aser sei mit Söhnen gesegnet! (YLT, KJB, Elberfelder 1985). Persönlich
bevorzuge ich die zweite Lesart. Begründung: Der Stamm lief Gefahr, an Bedeutung einzubüssen. Gegen
Ende der Königsherr-‐ schaft von David befanden sich keine Aseriten mehr unter den Heerführern,
Stammesfürsten und Beamten (1. Chr. 27).
26
Teil II
Im zweiten Teil seines Segens sprach Moses m.E. prophetische Worte über die wirtschaftliche
Bedeutung Asers. Dank seiner wirtschaftlichen Bedeutung würde er sich zum Liebling seiner
Bruderstämme entwickeln. Aser stammte „nur“ von der Dienerin Leas ab.
Aber Aser wurde wichtig für die anderen Stämme. Die Olivenölgewinnung bzw. der Ölhandel halfen ihm
dabei. Das Olivenöl war in so grosser Menge vorhanden, dass er sozusagen im Olivenöl stand
(Press-‐ und Lagerar-‐ beit).
Eisen und Bronze waren knapp und teuer in Israel nach der Landnahme. Diese Metalle wurden von den
See-‐ fahrern (Sidonier, Phönizier) von weit entfernten Regionen herbeigebracht. Die Metalle
wurden in Form von Stäben und Riegeln gehandelt. Mit Olivenöl konnte Aser die Metallrohlinge
kaufen.
Das im Segen von Moses benutzte hebr. Wort man`al bedeutet Bolzen, Riegel. Es kann aber auch mit
Schuh wiedergegeben werden. Der Segen Moses kann somit auch bildlich verstanden werden: Die Füsse
taucht er ins Öl, an den Füssen trägt er Eisen-‐ und Bronzeschuhe. Die Aussage bleibt jedoch
dieselbe. Aser verfügte über beide wichtigen Handelsgüter: Olivenöl und Metall.
Israel hing von diesen Metallimporten ab (siehe auch 1. Kön. 7,13-‐14). Deshalb prophezeite Moses,
dass Aser dereinst Liebling seiner Brüder würde.
Teil III
Im dritten Teil des Segens verglich Moses Asers Werdegang mit dem Lebenslauf des Menschen. Ein
Mensch erstarkt vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Im Alter verliert er seine Kraft wieder. So würde
es dem Stamm Aser ergehen. Und so erging es Aser auch. Gegen Ende der Amtszeit von David befanden
sich keine Aseriten mehr unter seinen Heerführern, Stammesfürsten und Beamten (1. Chr. 27).
Aser war kein kriegstüchtiger Stamm
Aser war wohl kein kriegstüchtiger Stamm. Seine kämpferische Kraft entsprach derjenigen eines in
die Tage gekommenen Menschen. Dies im Kontrast zu seinem Bruder Gad. Asers begrenzte militärische
Kraft zeigte sich schon bei der Landnahme (Ri. 1,31-‐32).
Ri. 1,31-‐32:
Aser vertrieb nicht die Bewohner von Akko und die Bewohner von Sidon und Achlab und Achsib und
Helba und Afek und Rehob, sondern die Aseriter wohnten mitten unter den Kanaanitern, den Bewohnern
des Lan-‐ des, denn sie hatten sie nicht vertrieben.
Abseitsstehen im Kampf gegen den König von Hazor
Als zur Richterzeit der König von Hazor die Stämme Israels im Norden und im Zentrum des Landes hart
be-‐ drängte, stand Aser abseits. Im Lied der Debora heisst es: Aser sass an der Küste der Meere,
und an seinen Buchten blieb er untätig. (Ri. 5,17).
Der Segen Jakobs
Auch der Stammvater Jakob weist in prophetischer Weisheit auf Asers zukünftigen Wohlstand hin. Er
werde Überfluss an Nahrungsmitteln haben. Ja, königliche Leckerbissen würde Aser liefern können.
Segen Jakobs (Gen. 49,20; gemäss Elberfelder)
Fettes ist sein Brot; und er, königliche Leckerbissen gibt er.
Meines Erachtens sprach Jakob aber gleichzeitig auch eine Warnung aus. Überfluss und Sattheit
konnten zur Versuchung werden. So wie auch die externen Handelsbeziehungen. Aser kam in Kontakt mit
fremden Religi-‐ onen und Bräuchen.
27
Das Ende Asers
Das politische Ende Asers kam mit den Eroberungen der Assyrer (um 740 v. Chr.). Das Gebiet Asers
wurde as-‐ syrisches Verwaltungsgebiet. Die Oberschicht Asers wurde wahrscheinlich deportiert. Es
blieben aber noch Aseriten im Land (siehe 2. Chr. 30,11).
Geistliche Aspekte
Lagerordnung im Sinai
Das Lager von Aser war im Norden der Stiftshütte, zusammen mit Dan und Naphtali (Num. 2,25-‐31).
Damit wurde schon auf das spätere Siedlungsgebiet im Norden hingewiesen.
Familiäre Bande
Aser wurde von Silpa, der Dienerin Leas, geboren. Man darf annehmen, dass Silpa hierarchisch am
Schluss der vier Frauen Jakobs stand. Auch Asers Geschichte und Verheissungen versteht man besser
auf diesem Hinter-‐ grund. Mehr zur geistlichen Bedeutung der Familienkonstellation findet sich im
Beitrag zu Gad. Nur soviel an dieser Stelle: Die Nachkommen der Nebenfrauen Jakobs kommen in
engeren Kontakt mit nicht-‐israelitischen Volksgruppen. Auch geistlich sind sie noch stärker in
Gefahr, Götter und Kulte der nicht-‐israelitischen Bevölke-‐ rung anzunehmen.
Aser und die Küstenstädte
Aser verschmolz teilweise mit der Bevölkerung der Küstenstädte. Damit lief er Gefahr, andere Götter
und Kul-‐ te zu übernehmen. Und seine Bindung zu den Stämmen im Zentrum des Israels wurde lockerer
(siehe die obi-‐ gen Abschnitte).
Landsgemeinde in Sichem
Hebräisch wird Aser als Ascher geschrieben und ausgesprochen. Wie bei Gad ist auch Asers Name eng
ver-‐ wandt mit einer Gottheit. Die kanaanäische Göttin des Glücks hiess Aschera. Diese Göttin
wurde im Ascheren-‐ kult verehrt. Immer wieder beklagten die Propheten den Ascherenkult bei den
israelitischen Stämmen.
Vor diesem geistlichen Hintergrund versteht man besser, weshalb sich der Stamm Aser an der
Landsgemeinde in Sichem auf der Bergflanke des Ebal aufstellen musste. Er gehörte zu jenen sechs
Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten (Deut. 27 und Jos. 8). Er musste wohl auch sich selber
warnen vor geistlichen Abwegen. Die sechs Stämme, die Fluchworten sprechen mussten, waren: Ruben,
Gad, Aser, Sebulon, Dan und Naphtali.
Ruf zur Passah-‐Feier in Jerusalem
Trotz der Deportationen durch die Assyrer um 730 v. Chr. gab es danach immer noch Angehörige der
be-‐ troffenen Stämme in Israel.
Um 725 v. Chr. leitete König Hiskia von Juda geistliche Reformen ein. Er liess den Tempel in
Jerusalem neu weihen. Zur nächsten Passah-‐Feier lud er Angehörige aller Stämme ein (1. Chr.
30,1). Angehörige des Stam-‐ mes Aser folgten der Einladung ebenfalls (1. Chr. 30,11). Die Schrift
weist darauf hin, dass sich Männer von Aser demütigten und nach Jerusalem gingen. Dies
unterstreicht, dass Aser ebenfalls anderen Göttern und Kul-‐ ten gedient hatte.
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes sucht und findet auch 12'000 Angehörige aus dem Stamm Aser (Offb. 7,6). Es gibt
somit noch einen Stamm Aser. Auch wenn der Stamm zerstreut in der Diaspora lebt. Und es gibt Loyale
zu Gott und sei-‐ nen Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem, auf der neuen Erde, wird ein Tor nach Aser benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Westen zwi-‐ schen Gad und Naphtali gegenüber den Toren von Joseph, Benjamin und Dan (Hes. 48,34
und Offb. 21,12).
28
Stamm Sebulon
Abstammung und Name
Sebulon war der sechste und letzte Sohn Leas. Jakob liebte Rahel immer noch mehr als Lea, obwohl
sie ihm inzwischen fünf Söhne geschenkt hatte. Unter dieser Zurücksetzung litt Lea sehr. Deshalb
sprach Lea bei der Geburt ihres sechsten Sohnes: Mir hat Gott ein schönes Geschenk geschenkt;
diesmal wird mein Mann mich erheben, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.
Und sie gab ihm den Namen Sebulon (Gen. 30,20). Leha erhoffte sich, dass Jakob sie nun zur
Hauptfrau erhe-‐ ben würde. Der Name Sebulon (hebr. seb-‐u-‐lun) bedeutet erheben. Noch mehr,
Sebulon wurde später von Gott reichlich gesegnet. Gott hat ihn und sein Land erhoben.
Die Vollbrüder Sebulons waren Ruben, Simeon, Levi, Juda und Issaschar. (Zur Frage: Weshalb waren es
gerade sechs Söhne bei Lea? Siehe unter Levi und Zahlen in diesem Forum.)
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung umfasste Sebulon 60’500 wehrfähige Männer (Num. 26,27). Sebulon war
einer der grössten Stämme unter den zwölf.
Heldenmut
Zur Richterzeit bedrängte der König von Hazor die Stämme im Norden und im Zentrum des Landes hart.
Die Unabhängigkeit stand auf dem Spiel. Unter der Führung von Debora und Barak konnte die
Unabhängigkeit verteidigt werden. Sebulon, als einer der direkt betroffenen Stämme, stellte ein
grösseres Heer wehrfähiger Männer (Ri. 4 und 5).
Im Lied der Debora wird das Engagement von Sebulon mit den Worten gewürdigt:
Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tod preisgab, auch Naphtali, auf den Höhen des Gefildes
(Ri. 5,18). König David konnte sich ebenfalls auf die Wehrdienste der Sebuloniten verlassen (1.
Chr. 12,33).
Besiedlungsgebiet
Der Stamm Sebulon besiedelte das Gebiet von Untergaliläa. Im Norden und Nordosten stiess er an
Naphtali, im Westen an Aser und im Süden an Issaschar. Sein Gebiet reichte von der westlichen
Jesreel-‐Ebene bis gegen den See Genezareth. Er hatte aber auch Zugang zu den Häfen am Mittelmeer.
Die Via Maris
Eine wichtige -‐ wenn nicht gar die wichtigste -‐ antike internationale Handelsroute im Nahen
Osten durchquer-‐ te die Stammesgebiete von Issaschar, Sebulon und Napthali. Diese Handelsroute
wurde Via Maris genannt.
Via Maris heisst Meerweg. Die Handelsstrasse wurde Meerweg oder Meeresstrasse genannt, weil sie auf
lan-‐ ger Strecke entlang dem Mittelmeer verlief. Sie verband Ägypten mit dem Zweistromland.
Die Via Maris folgte, von Ägypten herkommend, der Mittelmeerküste, umging den Karmel im Osten und
er-‐ reichte Megiddo in der Jesreel-‐Ebene. In Megiddo trennte sich die Via Maris in zwei
Stränge. Der kleinere Strang lief in Küstennähe nach Sidon und von dort weiter Richtung Kleinasien.
Der Hauptstrang der Via Maris durchquerte die Stammesgebiete von Issaschar und Sebulon in Richtung
galiläisches Meer (Ebene von Nof Ginnosar). Von dort führte die Via Maris weiter nach Hazor,
Damaskus und Mesopotamien. Auf diesen Haupt-‐ strang der Via Maris beziehen sich sowohl Mose
(Deut. 33,18) als auch Jesaja (Jes. 9,1 Zählung nach YLT und KJB; 8,23 nach Elberfelder) in ihren
Prophezeiungen.
Handel und Wohlstand
Sebulon und Issaschar profitierten von dieser Handelsstrasse in zweierlei Hinsicht. Sie konnten
Handelskara-‐ wanen beherbergen und ihre Produkte den Handelsreisenden anbieten. Im Gegensatz zu
Issaschar nahm Se-‐
29
bulon selber aktiv am Handel teil. Angehörige des Stammes Sebulon verdienten ihr Auskommen als
Handels-‐ reisende, Spediteure und Seefahrer. Hierauf beziehen sich die Segen von Jakob (Gen.
49,13) und Mose (Deut. 33,18). Bezeichnenderweise war die Standarte (Wappen) von Sebulon ein
Schiff.
Durch den Handel gelangte Sebulon zu Wohlstand. Auf diesen Wohlstand weist auch Jesaja hin (Jes.
9,1 nach YLT).
Jes.9,1 (nach Young's Literal Translation):
"Wie die frühere Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali erhellte, so hat die letzte Zeit den
Weg des Meeres [Via Maris] geehrt, jenseits des Jordans, und den Distrikt der Nationen."
Jesaja betont, dass die frühere Zeit das Land Sebulon und das Land Naphtali erhellt habe. Die
frühere Zeit be-‐ zieht sich auf die Zeit vor der Deportation durch die Assyrer. Siehe auch
Beitrag Das Volk, das im Finsteren sass.
Der Segen Mose
Mose richtet sich in diesem Segen gemeinsam an Sebulon und Issaschar. Der Segen betont die
internationale Handelstätigkeit. Der Segen hat wie üblich drei Teile.
Segen Mose (Deut. 33,18-‐19 nach Elberfelder)
a. Freue dich, Sebulon, über deinen Auszug (dein Ausreisen) und du, Issaschar, über deine Zelte!
b. Sie [Sebulon und Issaschar] rufen Völker zum Berg.
c. Dort opfern sie [Sebulon und Issaschar] Opfer der Gerechtigkeit; denn den Überfluss der Meere
saugen sie und die verborgenen Schätze des Sandes.
Der Segen von Mose hat drei Teile Erster Teil
Im ersten Teil des Segens weist Mose auf die zukünftige Erwerbstätigkeit von Sebulon und Issaschar
hin. Se-‐ bulon wird als Handelsreisender unterwegs sein. Issaschar hingegen wird sesshaft sein
(ausgedrückt durch das Wohnen in Zelten).
Zweiter Teil
Im zweiten Teil des Segens weist Mose auf die geistlichen Schwerpunkte Sebulons und Issaschars hin.
Issa-‐ schar widmete sich dem Torah-‐Studium. Sebulon unterstützte Issaschar mit seinem Reichtum
aus dem Han-‐ del. Dank dieser Unterstützung konnte sich Issaschar noch intensiver dem
Torah-‐Studium hingeben. Dieses geistliche Studium wurde fruchtbringend eingesetzt.
Torah-‐Studium und missionarische Tätigkeit
Die Via Maris durchquerte auch das Stammesgebiet von Issaschar. Der Stamm Issaschar bot den
Handelsrei-‐ senden und Karawanen Herberge an. Er hatte so Gelegenheit, Reisende auf den Berg Zion
in Jerusalem hinzu-‐ weisen, sprich auf Jahweh. Issaschar war missionarisch tätig. Als Frucht
konvertierten Leute aus den Nationen zum Gott Israels und zum Judentum.
Sebulon bereiste als Handelsreisender fremde Länder. Er konnte so auf seinen Reisen auf den Berg
Zion auf-‐ merksam machen.
Dritter Teil des Segens
Im dritten Teil des Segens weist Mose auf die Opferfreudigkeit Sebulons und Issaschars hin. Beide
Stämme wurden reich durch den internationalen Handel. Gemäss den Worten von Mose saugten sie den
Überfluss der Meere. Will sagen: sie ernährten sich vom internationalen Seehandel. Und sie
profitierten vom Handel mittels Karawanen (die verborgenen Schätze des Sandes). Aus Dankbarkeit
brachten sie deshalb reiche Gaben zum Tempel in Jerusalem. Diese Gaben werden Opfer der
Gerechtigkeit bzw. Opfer der Frömmigkeit genannt.
30
Das Ende Sebulons
Mit dem Fall des Nordreiches kam das politische Ende Sebulons. Das Gebiet von Sebulon wurde unter
Tiglath-‐ Pileser von Assyrien annektiert (734-‐733 v. Chr). Die Oberschicht Sebulons wurde
deportiert. Stattdessen wurden Leute aus anderen Ländern angesiedelt. Ebenso erging es Naphtali.
Distrikt der Nationen
Die Stammesgebiete von Sebulon und Naphtali wurden zum Distrikt der Nationen (hebr. galil
ha’gojim). Bei der Überführung des hebräischen Begriffes galil ha’gojim in die griechische Sprache
entstand der Begriff Gali-‐ läa.
Der Landstrich Galiläa war vom 8. bis zum 1. Jh. v. Chr. unter nicht-‐jüdischer Herrschaft. Die
Nationen regier-‐ ten über diese Gegend. Deshalb die Bezeichnung Distrikt der Nationen (hebr.
galil ha’gojim). Auf die besonde-‐ re Bedeutung dieses Distrikts gemäss Jes. 9,1-‐2 soll in einem
gesonderten Beitrag eingegangen werden. Dieser separate Beitrag ist gerechtfertigt. Denn die Region
Sebulons ist betroffen, nicht jedoch der Stamm Sebulon selber.
Komplott gegen Joseph
Beim Komplott gegen seinen Bruder Joseph war Sebulon wohl mehr ein Mitläufer. In den Schriften wird
Se-‐ bulon in diesem Zusammenhang nicht speziell hervorgehoben. Es wird ihm auch keine spezielle
Schuld zuge-‐ sprochen.
Sebulon erhält den Segen vor Issaschar
Erstaunlicherweise erteilt Jakob den Segen an Sebulon vor demjenigen an Issaschar (Gen. 49).
Issaschar war der fünfte Sohn Leas. Was war der Grund für den Vorzug Sebulons vor Issaschar? Die
rabbinische Literatur begründet dies wie folgt. Issaschar habe sich nach der Landnahme mehr dem
Torah-‐Studium gewidmet. Se-‐ bulon dagegen habe hart gearbeitet und Issaschar beim
Lebensunterhalt finanziell unterstützt. Damit konnte sich Issaschar noch vertiefter dem
Torah-‐Studium widmen. Jakob hat dies in der Reihenfolge der Segensspre-‐ chung vorhergesehen und
honoriert. Mehr dazu im Beitrag über Issaschar.
Einfluss des internationalen Handels
Die internationale Handelsstrasse Via Maris (Weg des Meeres) verlief durch Sebulon. Die Sebuloniten
beteilig-‐ ten sich an diesem internationalen Handel. Mose hat in seinem Segen mehr den Wohlstand
hervorgehoben.
Jakob spricht mit seinem Segen ganz spezifisch den Seehandel an.
Segen Jakobs (Gen. 49,13 nach Young's Literal Translation)
„Sebulon wohnt am Hafen der Meere; und er ist ein Hafen für Schiffe, und seine Seite gegen Sidon
hin.“
Der Segen Jakobs:
a. Wohnen am Hafen der Meere
b. Er ist ein Hafen für Schiffe
c. Er lehnt sich an Sidon an
Auf den ersten Blick irritiert der Segen Jakobs. Denn nach dem Buch Josua reichte das Gebiet von
Sebulon nicht bis ans Mittelmeer. Nach dem jüdischen Geschichtsschreiber Josephus hingegen reichte
Sebulons Ein-‐ fluss bis an die Mittelmeerküste (Jüd. Altertümer V(1),22). Als international
tätiger Handelsreisender war Se-‐ bulon auch mit dem Seehandel eng verbunden. Ja, Sebulon
betätigte sich selbst am Seehandel. Sei es als Schiffsbesitzer, sei es als Spediteur. Dafür hatte
er Niederlassungen in den entsprechenden Häfen am Mittel-‐ meer.
31
Das Seefahrervolk par excellence der Antike waren die Phönizier. Sie prägten den Seehandel im
Mittelmeer-‐ raum. Sidon war ein bedeutender phönizischer Seehafen. Sebulon pflegte enge
Beziehungen zu den Phönizi-‐ ern. Ja, Sebulon benutzte selbst die Dienste der phönizischen
Schiffe. Mit den Worten Jakobs: Sebulon lehnte sich an Sidon an.
Der Segen Jakobs betont dreimal den internationalen Seehandel mit den Begriffen Hafen der Meere,
Hafen der Schiffe und Sidon. Sidon steht für den Seehandel der Phönizier.
Weshalb diese dreimalige Betonung des internationalen Handels? Der Grund liegt meines Erachtens bei
des-‐ sen negativen Einflüssen.
Negativer Einfluss des internationalen Handels
Worin lag dieser negative Einfluss? Kultgegenstände anderer Religionen und Philosophien kamen über
die Händler ins Land. Der internationale Handel importierte fremde Sitten und Bräuche. Dies
förderte den Abfall von Gott. Deshalb warnten die Propheten eindringlich und sprachen Gerichtsworte
über diesen internationa-‐ len Handel aus (siehe Jes. 23; Hes. 27-‐28 und Offb. 18,11-‐17).
Sebulon stand stets in Gefahr, den negativen Einfluss des internationalen Handels ungewollt zu
unterstützen. Auf diesen Umstand wollte Jakob mit seinem Segen eindringlich hinweisen.
Landsgemeinde in Sichem
An der Landgemeinde in Sichem musste sich der Stamm Sebulon auf der Bergflanke des Ebal aufstellen.
Er gehörte zu jenen sechs Stämmen, die Fluchworte aussprechen mussten (Deut. 27 und Jos. 8).
Sebulons inter-‐ nationale Handelsaktivitäten dürften die Ursache dafür sein. Sebulon kam durch
seine Handelstätigkeit in en-‐ gen Kontakt mit heidnischen Kulturen und Religionen. Deshalb musste
Sebulon warnen. Sich selbst und die anderen Stämme.
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes findet auch 12’000 Angehörige aus dem Stamm Sebulon (Offb. 7,8). Es gibt somit
noch einen Stamm Sebulon. Auch wenn der Stamm zerstreut lebte. Und es gibt Loyale zu Gott und
seinen Gesalbten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem auf der neuen Erde wird ein Tor nach Sebulon benannt sein. Sein Tor befindet sich im
Süden neben Issaschar und Simeon gegenüber den Toren der anderen drei Söhne von Lea (Hes. 48,33 und
Offb. 21,12). Auch der Stamm Sebulon wird im Jerusalem auf der neuen Erde vertreten sein.
32
Joseph als Stammvater
Eigentlich müsste man Joseph und seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, gemeinsam besprechen. Aus
familiären und geistlichen Gründen sind diese drei Personen sehr eng miteinander verflochten. Der
Übersicht-‐ lichkeit wegen, behandle ich jedoch die drei Stammhalter nacheinander.
Ich beginne mit Joseph als Stammvater. Dabei beschränke ich mich bewusst auf jene geschichtlichen
und geistlichen Aspekte, die für das Verständnis der Stämme Ephraim und Manasse wichtig sind.
In den biblischen Aufzählungen wird – je nach geistlichem Kontext – auf Joseph oder auf seine
Söhne, Manas-‐ se und Ephraim, verwiesen (siehe zwölf Stämme – die unterlegte Botschaft).
Abstammung
Joseph war der erstgeborene Sohn Rahels, der Lieblingsfrau von Jakob. Rahel gebar nur zwei Söhne.
In gros-‐ sem zeitlichem Abstand zu Joseph folgte Benjamin.
Name
Der Name Joseph sagt geistlich sehr viel aus über Josephs spätere Berufung und Bestimmung. Der Name
weist zudem prophetisch auf die Bestimmung der Söhne Josephs hin.
Rahels Mutterleib blieb für lange Zeit verschlossen. Rahel empfand dies als Schmach. Als sie
endlich ihren ers-‐ ten Sohn gebären konnte, war sie sehr erleichtert. Sie sprach: Gott hat meine
Schmach weggenommen. Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte: Der HERR füge mir einen anderen
Sohn hinzu! (Gen. 30,23-‐24).
Ableitung des Namens
Der Name Joseph lässt sich von zwei hebräischen Begriffen ableiten. Dies ganz gemäss den zwei
Aussprüchen, die Rahel bei der Geburt Josephs tat. Die Schlüsselbegriffe sind wegnehmen und
hinzufügen bzw. verdoppeln.
a. Wegnehmen
Rahel sprach: Gott hat meine Schmach weggenommen. Das hebräische Wort für wegnehmen heisst aphas.
Nach dieser Ableitung bedeutet der Name Joseph wegnehmen, entfernen.
Diese Ableitung des Namens Joseph weist zudem auf die Lebensgeschichte Josephs hin. Joseph wurde
vom Hause Jakobs weggenommen und nach Ägypten verschleppt. Er wurde sozusagen abgesondert (siehe
Segen von Jakob und Mose weiter unten).
b. Hinzufügen, verdoppeln
Rahel sprach: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu! Das hebräische Wort für hinzufügen,
verdoppeln heisst jasaph bzw. joseph. Der Name Joseph bedeutet nach dieser Ableitung hinzufügen,
vermehren, verdop-‐ peln.
Diese Ableitung des Namens hat prophetische Bedeutung. Das Verdoppeln lässt sich bei folgenden
Gegeben-‐ heiten feststellen:
a. Der Name Josephs hat zwei sprachliche Wurzeln.
b. Rahel schenkte einem zweiten Sohn das Leben, nämlich Benjamin.
c. Joseph seinerseits hatte zwei Söhne: Ephraim und Manasse.
d. Joseph erhielt das doppelte Landerbe anstelle von Ruben.
e. Der Name Ephraim bedeutet doppelte Frucht.
f. Die Geburt Manasses half Joseph über zwei schmerzhafte Erfahrungen hinweg (Abtrennung vom
Vaterhaus und sein Schuften als ägyptischer Sklave).
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Söhne Josephs
Joseph hatte zwei Söhne, Manasse und Ephraim. Sie wurden in Ägypten geboren. Deren Mutter war
Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On (Gen. 41, 50-‐51). Manasse war der
erstgeborene Sohn, Ephraim der zweitgeborene.
Namen
Auch die Namen der Söhne Josephs sind von geistlicher Bedeutung. Einerseits reflektieren sie die
Lebensge-‐ schichte Josephs. Andererseits weisen sie prophetisch auf das Schicksal der Nachfahren
der Söhne hin.
Manasse
Joseph gab seinem Erstgeborenen den Namen Manasse. Der Name leitet sich vom hebräischen Verb nasha
ab. Das Wort bedeutet vergessen.
Zitat nach Gen. 41,51:
Bei der Geburt Manasses sagte Joseph: Denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühe [mein
Schuften] und das ganze Haus meines Vaters.
Ephraim
Joseph nannte seinen zweitgeborenen Sohn Ephraim. Der Name Ephraim bedeutet: doppelte Frucht. Der
Na-‐ me leitet sich ab vom hebr. Verb para. Der hebräische Begriff para bedeutet: trage Frucht,
sei fruchtbar. Da die Endung im Namen Ephraim vom hebr. Buchstaben mem abgeleitet werden kann,
bedeutet der Name Ephraim sogar: trage doppelte Frucht.
Zitat nach Gen. 41,52:
Und dem zweiten gab er [Joseph] den Namen Ephraim: Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land
mei-‐ nes Elends.
Siedlungsgebiet
Die Söhne Josephs erhielten ein sehr grosses Gebiet in der Mitte von Eretz Israel. Ephraims
Siedlungsgebiet reichte von der Mittelmeerküste im Westen bis an den Jordan im Osten. Gegen Süden
grenzte Ephraim an Benjamin und im Norden an Manasse. Mehr dazu im Beitrag zu Ephraim.
Manasses Gebiet war noch grösser. Es reichte von der Mittelmeerküste im Westen bis an Arabien und
Syrien im Osten. Die Nordgrenze Manasses verlief auf der Linie Karmel-‐Jesreel-‐Ebene-‐Golan. Im
Süden grenzte Ma-‐ nasse an Ephraim und Gad. Der Jordan trennte das westliche Halb-‐Manasse vom
östlichen. Mehr dazu im Bei-‐ trag zu Manasse.
Erwerbstätigkeit
Das Gebiet des östlichen Halb-‐Manasse Stammes war niederschlagsreiches, fruchtbares Land. Es lud
zur Grossviehzucht ein. Aber auch Ackerbau war ein bedeutender Erwerbszweig.
Die Gebiete von Ephraim und des westlichen Halb-‐Manasse umfassten eine grosse landwirtschaftliche
Vielfalt. Im Westen war Getreidebau möglich. Das zentrale Hügelgebiet erfreute sich ausreichender
Niederschläge. Es eignete sich für die Kleintierzucht und den Anbau von Obst-‐ und Oliven. Auch
Weinbau war möglich.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Josephs Stammesgebiet war ein Land wo Milch und Honig fliesst.
Geistliche Aspekte
Stellung im Hause Jakobs
Die familiäre Konstellation im Hause Jakobs war wegweisend für den geistlichen Weg der Stämme.
Viele Be-‐ sonderheiten begreift man erst auf diesem Hintergrund. Aber auch der „Hausbau“ des
jeweiligen Stammhal-‐ ters hat die Geschichte dessen Nachkommen geprägt. Siehe auch Beiträge zu
Gad und Benjamin.
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Je näher die Söhne am Herzen Jakobs lagen, desto zentraler lag deren Landerbe in Eretz Israel. Je
inniger die Söhne von Jakob geliebt wurden, desto stärker wurden deren Nachkommen von Gott
beschenkt bzw. geseg-‐ net. Sie erhielten die fruchtbarsten Landstriche.
Auch in geistlicher Hinsicht wurden die Söhne Rahels bevorzugt. Sie durften die Wohnung Gottes
(Stiftshütte und Tempel) auf ihrem Stammesgebiet beherbergen. Gottes Nähe war dort besonders
spürbar. Und das Volk suchte dort Gottes Nähe auf.
Rahels Söhne wurden von Jakob besonders protegiert. Genauso wurde Joseph von Gott in besonderem
Masse beschützt. Er wurde aber auch in besonderem Masse von Gott gebraucht. Siehe Josephs spezielle
Geschichte in Ägypten.
Jakob macht Ephraim und Manasse zu seinen eigenen Söhnen
Joseph brachte seine zwei Söhne zu Jakob. Da sprach Jakob zu Joseph: Und nun, deine beiden Söhne,
die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören;
Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon (Gen. 48,5).
Damit gab Jakob den zwei Söhnen Josephs dieselbe Stellung wie seinen eigenen Söhnen. Noch mehr:
Jakob erhob Ephraim und Manasse auf die gleiche Stufe wie Ruben und Simeon. Ruben und Simeon waren
die erst-‐ geborenen Söhne Jakobs, geboren von Lea.
Gott beschütze Ephraim und Manasse
Jakob stellte Ephraim und Manasse unter den besonderen Schutz Gottes. Jakob sprach: Der Engel, der
mich von allem Übel erlöst hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name
meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land! (Gen.
48,16).
Gesegnet wie Ephraim und Manasse
Jakob verheisst, dass Ephraim und Manasse später beispielhaft beim Segnen angeführt werden. So wie
seiner-‐ zeit Ephraim und Manasse beispielhaft gesegnet worden sind von Gott, so soll auch
derjenige, der den Segen zugesprochen bekommt, von Gott beschenkt werden.
Zitat:
In späterer Zeit wird Israel euch als Segen brauchen und sagen: Möge Gott dich wie Ephraim und wie
Manasse machen! (Gen. 48,20 nach YLT).
Rubens Erstgeburtsrecht
Aus geistlichen Gründen konnte Ruben sein Erstgeburtsrecht nicht antreten (siehe Beitrag zu Ruben).
Als Erst-‐ geborener hätte Ruben unter anderem ein doppeltes Landerbe erhalten. Dieses doppelte
Landerbe fiel nun Joseph zu. Ruben seinerseits musste sich mit einem einfachen Landerbe abfinden.
Josephs Söhne, Ephraim und Manasse, erhielten je einen Teil des doppelten Landerbes von Ruben.
Lagerordnung am Sinai
Das Lager der Söhne Josephs war im Westen der Stiftshütte, zusammen Benjamin (Num. 2,18-‐24). Die
Lager-‐ ordnung deutete schon die spätere geographische Platzierung in Eretz Israel an.
Der Segen Mose
Der Segen Mose richtet sich an Joseph. Er richtet sich aber gleichzeitig auch an beide Söhne
Josephs. Der Se-‐ gen besteht m.E. aus drei Teilen.
Segen Mose (Deut. 33,13-‐17)
a. Und für Joseph sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein Land!
b. Vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut, die drunten lagert, und vom
Köstlichsten der
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Erträge der Sonne und vom Köstlichsten der Früchte der Monate und vom Besten der uralten Berge und
vom Köstlichsten der ewigen Hügel und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle und das
Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, [all das] komme auf das Haupt Josephs und auf den
Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern!
c. Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier; und Hörner des Büffels sind seine Hörner. Mit
ihnen stösst er die Völker nieder, [alle] miteinander [bis an] die Enden der Erde. Das sind die
Zehntausende Ephraims, das die Tausende Manasses.
Teil I
Mose bittet Gottes Segen für das Landerbe der Söhne Josephs. Und Gott segnete das Land mit einer
reichen landwirtschaftlichen Vielfalt. Ein Land, wo Milch und Honig fliessen.
Teil II
Der zweite Teil des Segens nimmt den landwirtschaftlichen Reichtum auf. Grundlage für reiche Ernten
ist das Wasser: Regen (das Köstlichste der Himmel), Tau und Quell-‐ und Grundwasser (die Flut, die
drunten lagert). Dank der Kraft der Sonnenstrahlen wirft das ganze Land (Berge, Hügel und
Flachland) jeden Monat reiche Er-‐ träge ab. Dies reichen Ernten fallen den Nachkommen Josephs
dank dem Wohlgefallen Gottes (der, der im Dornbusch wohnt) zu.
Joseph, ihr Stammhalter, war gemäss der Weisheit Gottes von seinen Brüdern abgesondert worden. Er
erfüll-‐ te in Ägypten eine grosse und wichtige Aufgabe. Aber auch Josephs Nachkommen wären zu
einer besonderen Ausrichtung auf Gott berufen gewesen. Sie wurden dieser Anforderung aber nicht
gerecht. Deshalb kam der Erretter nicht aus ihrer Mitte (siehe Schlusswort).
Teil III
Der Stamm Joseph sei wie sein erstgeborener Stier, kraftvoll und stark. Er solle herrschen und die
Nationen zurückdrängen. Mose weist auf die abnehmende Bedeutung von Manasse hin. Dessen Bedeutung
würde weit hinter jene von Ephraim zurückfallen. Ephraim würde Zehntausende zählen, Manasse aber
nur Tausende.
Der Segen Jakobs
Vorbemerkung: Es gibt verschiedene Auslegungen zum Segen Jakobs für Joseph. Der Segen Jakobs an
Joseph kann auf den HERRN JESUS bezogen werden. Dies haben andere schon ausführlich dargelegt. Ich
betone in diesem Beitrag jene Aspekte, die sich auf Joseph als Stammhalter bzw. auf die Stämme
Ephraim und Manasse beziehen.
Segen Jakobs (Gen. 49,22-‐26; gemäss Elberfelder)
a. Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über
die Mau-‐ er.
b. Und es reizen ihn die Bogenschützen und schiessen und feinden ihn an; aber sein Bogen bleibt
fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort, dem
Hirten, dem Stein Israels, von dem Gott deines Vaters -‐ der helfe dir -‐
c. und [von] Gott, dem Allmächtigen -‐ der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit
Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes.
d. Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen der uralten Berge, das begehrenswerte [Gut]
der ewigen Hügel. Sie seien auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter
seinen Brü-‐ dern.
Der Segen Jakobs lässt sich in vier Teile gliedern. Teil I
Zum ersten Teil des Segens Jakobs gibt es unterschiedliche Übersetzungen (siehe Elberfelder, YTL,
KJB). Einige sprechen die Fruchtbarkeit des Volkes an. YTL übersetzt: Joseph [is] a fruitful son; a
fruitful son by a fountain,
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daughters step over the wall [Joseph ist ein fruchtbarer Sohn, ein fruchtbarer Sohn an einem
Brunnen. Töch-‐ ter steigen über die Mauer]. Nach diesem Verständnis erbittet Jakob reiche
Nachkommenschaft für den Stamm Joseph.
Teil II
Feinde würden die Nachkommen Josephs attackieren – insbesondere wegen ihrem ertragreichen Land. Zu
diesen Feinden gehörten auch die Syrer (Könige und Chronik). Diese waren bekannt für die
Bogenschützen in ihren Reihen. Aber mit der Hilfe Gottes, des Allmächtigen würden die Nachkommen
Josephs bestehen kön-‐ nen.
Teil III
Wie Mose, weist auch Jakob prophetisch auf das wasserreiche Landerbe Josephs hin. Dank ausreichend
Was-‐ ser (Regen und Quell-‐ und Grundwasser) wirft das Land reiche Ernten ab. Diese
Nahrungsgrundlage erlaubt, dass sich der Stamm vermehren wird.
Teil IV
Die Verheissungen Jakobs würden die bekannten, alten Zusagen bei weitem übersteigen. Die Nachkommen
Josephs sollen in besonderem Masse Gottes Wohlwollen und Segen erfahren. Leider wurden die
Nachkom-‐ men Josephs ihrer Berufung als Abgesonderte nicht gerecht. So zog Gott den Segen von
Joseph ab (siehe Schlusswort).
Weitere geistliche Aspekte
Landsgemeinde in Sichem
Manasse und Ephraim durften sich gemeinsam unter dem Namen Joseph, ihres Stammvaters, auf dem
Gari-‐ zim aufstellen und Segensworte aussprechen (Deut. 27 und Jos. 8). Sie sprachen diese
Segensworte zusam-‐ men mit den Stämmen Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Benjamin.
Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes sucht und findet auch je 12’000 Angehörige aus den Stämmen Manasse (Offb. 7,6) und
Ephraim (Offb. 7,8). Anstelle von Ephraim steht der Name Joseph.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem, auf der neuen Erde, wird ein Tor nach Joseph benannt sein. Das Tor befindet sich im
Osten zu-‐ sammen mit Benjamin und und Dan (Hes. 48,32 und Offb. 21,12). Die Stämme Ephraim und
Manasse treten nicht mehr einzeln auf. Sie werden gemeinsam unter dem Namen ihres Stammvaters
Joseph genannt.
Schlusswort
Offensichtlich hätte der Stamm Joseph eine grössere Bedeutung erlangen können. Auch geistlich
gesehen. Sowohl Jakob und Moses weisen in ihren Segen darauf hin. Joseph wurde abgesondert (hebr.
nazir) von sei-‐ nen Brüdern. Das hebr. Wort nazir bedeutet jemanden für eine besondere Aufgab
weihen.
Der Stamm Joseph konnte jedoch diese Berufung nicht erfüllen. Grosse Teile der Nachkommen Josephs
hat-‐ ten sich mit fremden Göttern eingelassen und zögerten, sich davon zu trennen (2. Chr.
30,1-‐10; 2. Chr. 34 und andere). Mehr dazu bei den Stämmen Manasse und Ephraim.
Aber das Haus Joseph wird nicht für immer verstossen bleiben. So wird auch Joseph Rettung finden am
Ende der Zeiten.
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Stamm Ephraim
Abstammung
Ephraim war der zweitgeborene Sohn Josephs. Siehe Beitrag zu Joseph.
Name
Der Name Ephraim bedeutet: doppelte Frucht. Siehe Beitrag zu Joseph.
Grösse des Stammes
Am Ende der Wüstenwanderung zählte Ephraim 32’500 Männer über zwanzig Jahre (Num. 26,37). Ephraim
war somit einer der kleineren Stämme unter den zwölf. Später nahm er aber an Bedeutung zu.
Besiedlungsgebiet
Das Siedlungsgebiet des Stammes Ephraim reichte von der Mittelmeerküste im Westen bis gegen den
Jordan im Osten. Etwa auf der Höhe des heutigen Tel Aviv stiess sein Gebiet an das Mittelmeer. Die
Nordgrenze ver-‐ lief durch Schechem (Sichem). Ephraims nördlicher Nachbar war Manasse. Im Osten
stiess er an Gad. Im Sü-‐ den grenzte Ephraim an Benjamin. Wichtige Orte mit geistlicher Bedeutung
lagen in seinem Gebiet. So auch Schilo (Silo), Schechem (Sichem), die Berge Garizim und Ebal.
Erwerbstätigkeit
Das Gebiet von Ephraim umfasste eine grosse landwirtschaftliche Vielfalt. Es war ein fruchtbares
Gebiet. Im Westen war Getreidebau möglich. Das zentrale Hügelgebiet erhielt ausreichend
Niederschläge. Es eignete sich für die Kleintierzucht und den Anbau von Obst-‐ und Oliven. Auch
Weinbau war möglich.
Ein kriegstüchtiger Stamm
Landnahme
Ephraim war ein kriegstüchtiger Stamm. Er war wohl massgeblich beteiligt an der Landnahme in Kanaan
nach dem Auszug aus Ägypten. Josua, der Nachfolger von Mose, war ein Ephratiter (Num. 13,8 und 16).
Anmerkung: Ein Ephratiter ist ein Angehöriger des Stammes Ephraim. Ephratiter ist die Singularform
von Ephraimiter (Pluralform).
Kampf gegen den König von Hazor
Ephraim trug die Hauptlast am erfolgreichen Kampf gegen die Unterdrückung durch den König von
Hazor. Debora, die Anführerin im Krieg gegen Hazor, kam aus dem Stammesgebiet von Ephraim. Aber
auch später bewies Ephraim seine Kriegstüchtigkeit mehrmals. Jakob weist in seinem Segen
prophetisch darauf hin (Gen. 49,22-‐26).
Im Lied der Debora wird Ephraims Beitrag im Kampf gegen den König von Hazor wie folgt beschrieben:
Von Ephraim, dessen Wurzeln sind wie [die von] Amalek, [zogen sie herab]. Hinter dir her [Ephraim,
zog auch] Benjamin unter deinen Kriegsscharen. Von Machir [Manasseh] zogen herab die Gebieter und
von Sebulon [al-‐ le], die den Führerstab halten (Ri. 5,14).
Das Nordreich
Nach dem Abfall der Nordstämme vom Reich Salomos, war Ephraim die massgebende Kraft im Nordreich.
Ephraim wurde so zum Inbegriff für das Nordreich. Einige Könige des Nordreiches kamen aus dem Stamm
Ephraim. Der erste König des Nordreiches war Jerobeam, ein Ephratiter (1. Kön. 11,26).
Leider wandelten die Könige des Nordreiches nicht auf dem Pfade Gottes. Ich verweise hier
stellvertretend auf König Ahab und seine Frau Isebel.
Das Ende Ephraims
Das politische Ende Ephraims kam mit der Eroberung durch die Assyrer. Unter Sargon II. fiel der
letzte Teil des Nordreiches (Ephraim bzw. Samaria). Dies war im Jahre 722 vor Chr. Die Oberschicht
wurde nach Mesopota-‐ mien deportiert. Stattdessen siedelten die Assyrer Angehörige fremder
Nationen an. Ephraim wurde eine as-‐
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syrische Provinz mit dem Namen Samerin.
Samaritaner
Die in Israel verbliebenen Ephraimiten und Manassiten bildeten den Kern der späteren Samaritaner
(siehe Beitrag zu Joseph).
Geistliche Aspekte
Stellung im Hause Jakobs
Um die Stellung Ephraims innerhalb der Stämme Israels zu begreifen, muss man mit der Position
Rahels be-‐ ginnen. Rahel war Jakobs Ersterwählte, seine Lieblingsfrau. Rahel hatte die engste
Beziehung zu Jakob. Ihre Söhne lagen am nächsten an Jakobs Herzen. Entsprechend dieser Nähe zu
Jakobs Herzen erhielten die Nach-‐ kommen von Joseph und Benjamin die Landstriche im Zentrum
Israels.
Wie ein Erstgeborener
Jakob hob die Söhne Josephs auf die Stufe seiner eigenen Söhne. Er gab ihnen sogar den Status von
Erstgebo-‐ renen (Gen. 48,8-‐19). Siehe Beitrag zu Joseph.
Zitat aus Gen. 48,5:
Da sprach Jakob zu Joseph: Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden,
bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie
Ruben und Sime-‐ on.
Weltliche und geistliche Führerschaft
Mit der Erhöhung zum Erstgeborenen erbte der Stamm Joseph aber nicht nur Rechte. Er sollte auch
Pflichten übernehmen. Insbesondere sollte er geistliche Vorbildfunktion unter seinen Brüdern
übernehmen. Sowohl Jakob als auch Mose nennen ihn in ihren Segen einen Abgesonderten (hebr. nazir).
Jemand, der einer speziel-‐ len geistlichen Aufgabe geweiht wird (siehe Beitrag zu Joseph).
Ephraim vor Manasse
Ephraim war der jüngere Bruder Manasses. Bei seinem Segen stellte Jakob jedoch Ephraim vor Manasse
(Gen. 48,17-‐19). Obwohl Ephraim der jüngere Bruder von Manasse war, legte Jakob seine rechte Hand
aufs Haupt von Ephraim. Er machte Ephraim zu einem Nachkommen zu seiner Rechten. Er machte ihn
damit zu einem, der zur Rechten sitzen darf. Dies hatte weltliche und geistliche Konsequenzen.
Konsequenzen
Einer, der zur Rechten sitzen darf, soll sich freuen. Er erfährt spezielle Beachtung. Er trägt aber
auch grössere Verantwortung.
a. Bundeslade
Ephraim durfte für geraume Zeit die Bundeslade beherbergen, nämlich in Schilo (Silo). Gott war
Ephraim in Schilo in besonderem Masse nahe.
b. Geographische Bedeutung
Und wie bei Benjamin hat das Zur-‐Rechten-‐sitzen auch eine geographische Bedeutung. Das
Stammesgebiet von Ephraim lag südlich von Manasse. Mehr dazu bei Benjamin.
c. Weltliche und geistliche Vormachtstellung
Jakobs Handlung beim Segnen zeichnete prophetisch den späteren Werdegang von Ephraim und Manasse
vor. Ephraims weltliche Bedeutung nahm stetig zu. Jene von Manasse nahm ab. Ephraim wurde der
dominie-‐ rende Stamm im späteren Nordreich.
Geistlich kam die Vormachtstellung Ephraims im Heiligtum zum Ausdruck. Ephraim durfte für lange
Zeit das
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Heiligtum mit der Bundeslade beherbergen. Manasse hingegen war nie Gastgeber für das Heiligtum.
Geistlicher Irrweg Ephraims
Eigentlich hätte Ephraim geistlich ein Vorbild sein sollen. Er war es aber je länger je weniger.
Viele Propheten beklagten die Abwege Ephraims. Am treffendsten brachte dies m.E. der Prophet Hosea
zum Ausdruck. Hosea wirkte in der Zeit zwischen 750 und 725 v. Chr. im Nordreich. Dies war die
Zeitperiode, als es mit dem Nord-‐ reich politisch dem Ende entgegenging.
Mit bitteren Worten beklagte Hosea den geistlichen Irrweg Ephraims (Buch Hosea). Und mit
prophetischer Schärfe kündigte er das Gericht Gottes an.
Zitat (Hos. 9,10-‐15):
Wie Trauben in der Wüste fand ich Israel, wie eine Frühfrucht am Feigenbaum, als seinen ersten
Trieb, sah ich eure Väter. Sie aber gingen nach Baal-‐Peor und weihten sich der Schande und sie
wurden Scheusale wie ihr Liebhaber.
Ephraim ist den Vögeln gleich, seine Herrlichkeit verfliegt. Kein Gebären, keine Schwangerschaft,
keine Emp-‐ fängnis. Selbst wenn sie ihre Söhne grossziehen sollten, mache ich sie doch kinderlos,
[so dass] kein Mensch [mehr bleibt]. Ja, wehe auch ihnen [selbst], wenn ich von ihnen weiche!
Ephraim, das ich [mir] zur jungen Palme ausersehen hatte, auf einer Weide gepflanzt, Ephraim muss
seine Söhne zum Mörder hinausziehen lassen. Gib ihnen, HERR! Was wirst du geben? Gib ihnen einen
unfruchtba-‐ ren Mutterleib und vertrocknete Brüste!
Ihre ganze Bosheit wurde in Gilgal [offenkundig], ja, dort habe ich sie gehasst. Wegen der Bosheit
ihrer Taten vertreibe ich sie aus meinem Haus. Ich werde sie nicht mehr lieben; all ihre Obersten
sind Widerspenstige.
Geschlagen ist Ephraim, verdorrt ihre Wurzel, Frucht bringen sie nicht mehr. Selbst wenn sie
gebären, werde ich die Lieblinge ihres Leibes töten. Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf ihn
hören; und sie sollen Flücht-‐ linge sein unter den Nationen.
Anmerkungen:
a. Gerade weil der Name Ephraim für Fruchtbarkeit steht, kündigt Hosea die Höchststrafe an, nämlich
Unfruchtbarkeit.
b. Die Bosheit in Gilgal (Hos. 9,15) bezieht sich auf die Salbung Sauls zum König in Gilgal (1.
Sam. 10). Damit nahm das Unheil seinen Anfang.
Ephraimiten wandern aus nach Juda
Nicht alle Ephraimiten billigten den Vielgötterkult im Nordreich. Schon sehr früh wanderten
Ephraimiten aus nach Juda. In 2. Chr. 15,9 heisst es:
Und er [König Asa von Juda] versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremden, [die] aus Ephraim
und Manasse und aus Simeon bei ihnen [wohnten]. Denn in Menge waren sie aus Israel zu ihm
übergelaufen, als sie sahen, daß der HERR, sein Gott, mit ihm war.
Anmerkung: König Asa regierte von 913 bis 873 v. Chr.
König Hiskia ruft zur Umkehr
Um 725 v. Chr. leitete König Hiskia von Juda geistliche Reformen ein. Er liess den Tempel in
Jerusalem neu weihen. Zur nächsten Passah-‐Feier lud er Angehörige aller Stämme ein (2. Chr.
30,1). Aber viele aus Ephraim verlachten die Boten, die einluden.
2. Chr. 30,10:
Und die Läufer zogen von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim und Manasse und bis nach Sebulon;
aber man verlachte und verspottete sie.
Führerschaft ging an Juda
Leider wurden die Nachkommen Josephs ihrer geistlichen Berufung als Vorbild für ihre Bruderstämme
nicht gerecht. Sowohl die weltliche wie auch die geistliche Führerschaft gingen an Juda gemäss den
Segen von Ja-‐ kob (Gen. 49,26) und Mose (Deut. 33,16).
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Versiegelung nach Offb. 7
Der Engel Gottes sucht und findet auch 12’000 Angehörige aus dem Stamm Joseph (Ephraim) (Offb.
7,8). Es gibt somit noch zu Gott und seinem Gesalbten loyale Ephraimiten.
Neues Jerusalem
Im Jerusalem, auf der neuen Erde, wird ein Tor nach Joseph benannt sein. Ephraim und Manasse werden
ver-‐ eint. Die Zeit des doppelten Landerbes ist mit der alten Erde abgetan worden. Josephs Tor
befindet sich im Osten neben Benjamin und Dan (Hes. 48,32 und Offb. 21,12).
Schlusswort
Gott hat Ephraim nicht endgültig verstossen. Denn der Prophet Hosea kündigte an, dass Ephraim Busse
tun würde und Gott würde sich Ephraims erbarmen (Hos. 14,2-‐10). Und der Prophet Sacharja
verheisst:
Sach. 10,7-‐9:
Und Ephraim wird sein wie ein Held, und ihr Herz wird sich freuen wie vom Wein. Und ihre Kinder
werden es sehen und sich freuen, ihr Herz wird frohlocken in dem HERRN. Ich will ihnen pfeifen und
sie sammeln, denn ich habe sie erlöst; und sie werden so zahlreich sein, wie sie [einst] zahlreich
waren. Säe ich sie aber ein unter die Völker und denken sie [dann] in den fernen [Ländern] an mich,
so sollen sie mit ihren Kindern am Leben bleiben und zurückkehren.
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